Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Trotz aller Routine: selbst nach 32  Jahren und weit mehr als 400 abgelichteten Ferrari haben die Sportwagen für ihn nichts von ihrer Faszination verloren. Wenn er davon erzählt, wie er am Werkstor in Maranello ganz selbstverständlich die Schlüssel für ein 1000-PS-Monster überreicht bekommt, funkeln seine Augen.

 

Jedes seiner Fotomodelle hat eine Geschichte. Und Raupp kennt sie alle auswendig. Beim Durchblättern seiner Kalender erzählt der Fotograf von legendären Rennsiegen, von verschollenen und wiedergefundenen Autos – und sogar von einer Verbindung zwischen der Stadt Stuttgart und den weltberühmten Sportwagen. „Im Ersten Weltkrieg wurde ein Stuttgarter Pilot von dem italienischen Fliegerass Francesco Baracca abgeschossen. Der Schwabe führte das Stuttgarter Rössle auf seiner Maschine. Baracca schnitt es nach dem Abschuss als Siegestrophäe aus der Bespannung des Fliegers aus und machte es zu seinem Wappen“, sagt Raupp. Bis heute ist zwar nicht endgültig geklärt, ob das „Cavallino rampante“ tatsächlich auf diese Weise nach Italien gelangte. Doch Fakt ist: Baraccas adlige Familie überließ das Symbol im Jahr 1923 einem jungen Mann, der eine Karriere als Rennfahrer starten wollte. Sein Name lautete Enzo Ferrari. Er unterlegte es in Gelb, der offiziellen Farbe seiner Heimatstadt Modena – das Ferrari-Logo war geboren.

Die Autos, die Raupp fotografiert, sind nicht nur ein Stück Technik- und Designgeschichte, sondern nicht selten auch millionenschwer. Der Ferrari FXX K etwa, eines der neuesten Modelle, ist auf der Dezemberseite des Kalenders für 2016 abgebildet. Das futuristisch anmutende Auto wird von einem Hybridantrieb mit 1050 Pferdestärken angetrieben. Eine Straßenzulassung hat es nicht, auch bei einem Rennen wird das Luxusauto niemals antreten. Eine eigene Rennstrecke kann also nicht schaden, wenn man auch unabhängig von Ferrari-Veranstaltungen ein paar Runden mit dem Millionenflitzer drehen möchte. So ein Spielzeug können sich nur wenige leisten, Raupps Fotomodell etwa gehört dem Gründer zweier Gastronomieketten.

80 Euro für zwölf Papier-Ferrari

Multimillionäre lassen ihre Fahrzeuge eigens zu den Shootings einfliegen, oft kennt Raupp die Sammler schon von früheren Fototerminen auf der ganzen Welt. Doch im Spätsommer, wenn das Fotografieren erledigt ist, kehrt Raupp immer wieder in seinen Heimatort Murr zurück. Hier, in seinem Atelier, hängt das berühmte steigende Pferdchen, gegenüber leuchten von Dutzenden Bildern Autos in „Rosso corsa“, dem typischen Rot italienischer Rennwagen. In diesem Schrein verleiht Günther Raupp seinem Kalender den Feinschliff und genießt es, dem Trubel des Jetsets wieder entfliehen zu können. „Ich bin eben ein Tiefwurzler“, sagt er.

Seinen auf 5000 Exemplare limitierten Kalender vertreibt Günther Raupp in alle Welt. Mit 80 Euro Kaufpreis ist das Sammlerstück nicht gerade ein Schnäppchen. Doch wenn Otto Normalverbraucher sich schon keinen echten Rennwagen leisten kann, bekommt er auf diese Weise zumindest zwölf Papier-Ferrari, die er sich an die Wand hängen kann. Man(n) wird ja noch träumen dürfen von Lack, Chrom und Motorenlärm.

Das Fotografieren, die Bildbearbeitung, die Gestaltung, die Werbung und den Vertrieb seines Kalenders übernimmt Raupp selbst. Kein Kreativdirektor redet ihm in seine Arbeit. Auch die Aufnahmeorte sucht er persönlich aus – vorzugsweise in Italien und den USA. Bei den Shootings assistiert ihm seine Frau Karin. „Wir sind ein eingespieltes Team, das ist wie beim Reifenwechsel in der Formel eins“, sagt Raupp.

Jedes seiner Fotomodelle hat eine Geschichte

Trotz aller Routine: selbst nach 32  Jahren und weit mehr als 400 abgelichteten Ferrari haben die Sportwagen für ihn nichts von ihrer Faszination verloren. Wenn er davon erzählt, wie er am Werkstor in Maranello ganz selbstverständlich die Schlüssel für ein 1000-PS-Monster überreicht bekommt, funkeln seine Augen.

Jedes seiner Fotomodelle hat eine Geschichte. Und Raupp kennt sie alle auswendig. Beim Durchblättern seiner Kalender erzählt der Fotograf von legendären Rennsiegen, von verschollenen und wiedergefundenen Autos – und sogar von einer Verbindung zwischen der Stadt Stuttgart und den weltberühmten Sportwagen. „Im Ersten Weltkrieg wurde ein Stuttgarter Pilot von dem italienischen Fliegerass Francesco Baracca abgeschossen. Der Schwabe führte das Stuttgarter Rössle auf seiner Maschine. Baracca schnitt es nach dem Abschuss als Siegestrophäe aus der Bespannung des Fliegers aus und machte es zu seinem Wappen“, sagt Raupp. Bis heute ist zwar nicht endgültig geklärt, ob das „Cavallino rampante“ tatsächlich auf diese Weise nach Italien gelangte. Doch Fakt ist: Baraccas adlige Familie überließ das Symbol im Jahr 1923 einem jungen Mann, der eine Karriere als Rennfahrer starten wollte. Sein Name lautete Enzo Ferrari. Er unterlegte es in Gelb, der offiziellen Farbe seiner Heimatstadt Modena – das Ferrari-Logo war geboren.

Die Autos, die Raupp fotografiert, sind nicht nur ein Stück Technik- und Designgeschichte, sondern nicht selten auch millionenschwer. Der Ferrari FXX K etwa, eines der neuesten Modelle, ist auf der Dezemberseite des Kalenders für 2016 abgebildet. Das futuristisch anmutende Auto wird von einem Hybridantrieb mit 1050 Pferdestärken angetrieben. Eine Straßenzulassung hat es nicht, auch bei einem Rennen wird das Luxusauto niemals antreten. Eine eigene Rennstrecke kann also nicht schaden, wenn man auch unabhängig von Ferrari-Veranstaltungen ein paar Runden mit dem Millionenflitzer drehen möchte. So ein Spielzeug können sich nur wenige leisten, Raupps Fotomodell etwa gehört dem Gründer zweier Gastronomieketten.

80 Euro für zwölf Papier-Ferrari

Multimillionäre lassen ihre Fahrzeuge eigens zu den Shootings einfliegen, oft kennt Raupp die Sammler schon von früheren Fototerminen auf der ganzen Welt. Doch im Spätsommer, wenn das Fotografieren erledigt ist, kehrt Raupp immer wieder in seinen Heimatort Murr zurück. Hier, in seinem Atelier, hängt das berühmte steigende Pferdchen, gegenüber leuchten von Dutzenden Bildern Autos in „Rosso corsa“, dem typischen Rot italienischer Rennwagen. In diesem Schrein verleiht Günther Raupp seinem Kalender den Feinschliff und genießt es, dem Trubel des Jetsets wieder entfliehen zu können. „Ich bin eben ein Tiefwurzler“, sagt er.

Seinen auf 5000 Exemplare limitierten Kalender vertreibt Günther Raupp in alle Welt. Mit 80 Euro Kaufpreis ist das Sammlerstück nicht gerade ein Schnäppchen. Doch wenn Otto Normalverbraucher sich schon keinen echten Rennwagen leisten kann, bekommt er auf diese Weise zumindest zwölf Papier-Ferrari, die er sich an die Wand hängen kann. Man(n) wird ja noch träumen dürfen von Lack, Chrom und Motorenlärm.