Das Werk des schwäbischen Flugradbauers Gustav Mesmer ist gesichtet und digitalisiert. Wegen einer angeblichen Schizophrenie saß er jahrzehntelang in Nervenheilanstalten. Längst werden seine Zeichnungen und Objekte weltweit gezeigt .

Kirchentellinsfurt - Die Räder, die fliegen sollen, parken nebeneinander. Es sind aberwitzige Konstruktionen, clever durchdachte Stecksysteme aus Holz und Plastik, mal dienen Regenschirme zum Abheben, mal sind es luftige Schwingen, mit Draht in Form gebracht. Was Gustav Mesmer, der Ikarus vom Lautertal, zeitlebens erwerkelt und ersonnen hat, ist in einer Fabriketage in Kirchentellinsfurt bei Tübingen sorgfältig verstaut: in Boxen, Regalen und Schränken. Der Autodidakt von der Alb, der nicht nur Flugfahrräder entwickelt, sondern auch ein breites zeichnerisches Werk hinterlassen hat, wäre wohl entsetzt über die Ordnung, die in seine Arbeiten gebracht wurde. War das Chaos, die Improvisation doch ein Teil seines Schaffensprinzips.