Was interessiert junge Leser? Wie erfahren Jugendliche den Alltag in ihrer Heimatstadt Stuttgart? Wie die großen Debatten in Berlin? Wie bewerten sie die Berichterstattung der StZ ? Künftig hat die Redaktion Unterstützung – von einem Jugendbeirat

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Wenn Melisa Özel die Stuttgarter Zeitung durchblättert, hat sie manchmal das Gefühl, „ein frischer Wind könnte hier vielleicht nicht schaden?“ Zusammen mit anderen Jugendlichen will Melisa künftig die Redaktion der Stuttgarter Zeitung unterstützen.

 

Was interessiert junge Leser? Wie nehmen sie die Zeitung wahr? Was könnte sie dazu bewegen, in guten Journalismus zu investieren, eine Zeitung in die Hand zu nehmen? Wie würden sie die Seiten und die Homepage der StZ gestalten? Der neue Jugendbeirat soll künftig die Meinungen, Ansichten, Lebenswelten junger Stuttgarter in die Redaktion tragen – und natürlich bei Gelegenheit auch selbst schreiben.

Die Jugendlichen mögen die Reportagen

Bei ihrem ersten Treffen haben die Jugendlichen jetzt einen genauen Blick auf die Seiten geworfen – und die Inhalte angeregt diskutiert. Sie fragen sich: Warum wird über die Sängerin Miley Cyrus selten berichtet? Warum sind manche Texte so kompliziert geschrieben? Warum stehen sie so dicht und eng beieinander auf den Seiten?

Den Jugendlichen gefallen besonders die großen Reportagen in der StZ. Tom Bräuninger erklärt das: „Die Stärke einer Zeitung kann es sein, hintergründig zu berichten und den besonderen Blick auf etwas zu werfen.“ Er meint: „Die immer gleiche Nachricht will doch keiner nochmal in der Zeitung lesen.“

Aber eine fesselnde Reportage, ein Hintergrund zu einer aktuellen Diskussion, Erklärungen und ungewohnte Blickwinkel auf etwas, über das alle sprechen – das könnte interessant sein, meint Tom. „Der viel zu lange, normale Nachrichtentext aber – das ist das langweiligste überhaupt“ kommentiert Verena Schneider.

Vielleicht sollte man so schreiben, wie man spricht?

Die Jugendlichen stellen fest: Auf vielen Seiten der meisten Zeitungen stünden zu lange nachrichtliche Texte, die nur Informationen enthielten, die die meisten schon aus dem Internet wüssten. Verena Schneider meint, die nachrichtlichen Texte seien außerdem oft gespickt mit komplizierten Wörtern und Formulierungen, die keiner verstehe – vielleicht sollte man bei komplizierten Themen öfter versuchen, so zu schreiben, wie man spricht?

Eine lange Geschichte würde Marie-Christine Névir besser gefallen, wenn große Bilder dabei stünden. Melisa Özel meint: „Bei langen Texten ist es toll, wenn ein sehr gutes Foto dabei steht. Ein richtig professionelles und auffälliges Bild – ein Eyecatcher eben.“ Sonst fühle sich der Leser vielleicht vom langen Text abgeschreckt?

Zusammenarbeit mit den Redakteuren

Die neuen Mitglieder des StZ-Jugendbeirats werfen nicht zum ersten Mal einen journalistischen Blick in die Stuttgarter Zeitung: Sie alle haben schon einmal einen Schreibwettbewerb der StZ gewonnen und waren bei „Schüler machen Zeitung“ dabei. An diesem besonderen Tag, den die StZ insgesamt dreimal veranstaltete, haben Jugendliche eine Ausgabe der Zeitung gestaltet, haben sich Themen überlegt und selbst Texte und Kommentare geschrieben.

Der neue StZ-Jugendbeirat wird sich künftig einmal im Monat in der Redaktion der Stuttgarter Zeitung im Pressehaus in Möhringen treffen. In kleineren und größeren Runden sollen die Schüler ihre Ideen einbringen, aber auch von den erfahrenen Journalisten lernen können.

Mitmachen!

Du willst im StZ-Jugendbeirat mitmachen? Die Redaktion beschäftigt sich gerade mit dem Thema Generationen. Schicke uns bis 20. Juli einen Kommentar (maximal 1500 Zeichen) zu diesem Thema: Glaubst du, es gibt zu viele Vorurteile gegenüber Jugendlichen? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Sende deinen Text an zisch@stz.zgs.de