Der Pedelec-Tester meidet nach einigen Testtagen die gemischten Fuß-/Radwege, die oft viel zu eng und von Büschen überwuchert sind. Das ist beispielsweise an der Pischekstraße richtig gefährlich. Eine Leserin und Pedelec-Fahrerin will das Pedelec schon lange nicht mehr missen.

S-Ost Die zweite Pedelec-Testwoche ist etwas kürzer ausgefallen, zwei Regentage waren schuld. Trotzdem sind inzwischen mehr als 230 Kilometer mit dem Elektrofahrrad zurückgelegt – und die ersten Wege rigoros aus der Streckenplanung gestrichen. An erster Stelle der Streichliste steht vor allem der Mischweg für Fußgänger und Radfahrer an der Pischekstraße entlang hinauf (und hinab) zum Fernsehturm. Dieser Teerstreifen ist so schmal, dass ein Fußgänger und ein Radfahrer kaum aneinander vorbeikommen. Und für Radfahrer ist er richtiggehend gefährlich, weil Büsche stellenweise genau in Kopfhöhe weit in den Weg hineinragen. Das sind aber die berühmten Ausnahmen von den bisher fast rundum positiven Pedelec-Erfahrungen.

 

Die Leserin Christina Cramer aus Stuttgart-Ost hat ihre E-Bike-Geschichte aufgeschrieben: „Seit 18 Jahren wohne ich jetzt in Stuttgart und bin mit meinen 43 Jahren vielleicht nicht unbedingt im typischen Pedelecalter“, schreibt sie. Wegen einer Erkrankung in den Knien müsse sie regelmäßig trainieren, früher auf dem Hometrainer, inzwischen mit dem Pedelec.

Morgens hört man die Ungeduld

„Der Weg zu meiner Arbeitsstelle ist mit knapp drei Kilometern nicht eben lang, startet aber in der Nähe vom Gaskessel und geht stetig bergauf in Richtung Gänsheide. Der Hinweg war mit meiner Erkrankung nur mit Unterstützung leistbar. Seit nunmehr zwei Jahren lege ich den Weg an fast jedem Arbeitstag (Ausnahmen sind nur Starkregen oder Glatteis) auf meinem Rad zurück. Auch alle Erledigungen des täglichen Bedarfs werden mit dem Rad in Angriff genommen.“

Christina Cramer fährt am liebsten auf Radwegen. Da es auf ihren Strecken bisher nur wenige gibt, sucht sie sich ruhige Straßen aus. Deswegen kommt sie auch selten in Konflikt mit Autofahrern, von denen nach ihren Beobachtungen die meisten rücksichtsvoll unterwegs sind. „Doch morgens um 7.30 Uhr hört man die Ungeduld auf dem Gaspedal, wenn ein Fahrer wegen des Gegenverkehrs nicht an mir vorbeikommt und mein Tempo (bergauf ca. 25km/h) fahren muss.“ Als besonders gefährlich für Radfahrer erlebt sie den Kreisverkehr am Ostendplatz, wo Autofahrer immer wieder noch ganz knapp vorbeidrängelten. Sie wünscht eigene Fahrspuren für Radfahrer, dann würden ihrer Meinung nach viel mehr Menschen umsteigen und Rad fahren.

Auto wird zum Stehzeug

Das Fazit von Christina Cramer: „Seither ist unser PKW ein Stehzeug. Ob wir uns noch einmal ein Auto zulegen, wissen wir nicht. Nur ungern würde ich auf das staufreie Fahren ohne anschließende Parkplatzsuche verzichten!“