Mit dem Projekt Lernort Stadion soll das integrative Potenzial des Spitzensports genutzt werden, um Jugendlichen positive Werte da näherzubringen. Jetzt ist auch der VfB Stuttgart Teil dieser bundesweiten Aktion.

Stuttgart - Schule hat immer auch ein wenig etwas mit Pflicht zu tun. Da muss man halt hin. In ein Fußballstadion gehen junge Leute dagegen freiwillig und oft mit Begeisterung. Und ganz nebenbei erleben sie dabei auf dem Platz Mannschaften, die zusammen versuchen das Bestmögliche zu erreichen, die an einem Strang ziehen, egal aus welchem Land die Kicker kommen oder welcher Religion sie angehören.

 

VfB ist Teil eines bundesweiten Projekts

Von einer Bundesligamannschaft kann man also lernen, wie Multikulti funktionieren kann, wie Menschen völlig unterschiedlicher Herkunft respektvoll miteinander umgehen. Deshalb gibt es bereits an elf Orten in Deutschland das Projekt Lernort Stadion. Dabei soll das integrative Potenzial des Spitzensports genutzt werden, um Jugendlichen positive Werte da näherzubringen, wo sie sich gerne aufhalten – eben im Umfeld eines Stadions. Jetzt ist auch der VfB Stuttgart Teil dieses bundesweiten Projekts. Unter seinem sozialen Programm VfBfairplay ist der Bundesligist mindestens drei Jahre lang bei Lernort Stadion dabei. Gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung und der Bundesliga-Stiftung sollen junge Leute im Dunstkreis der Stars motiviert werden sich mit politischen Fragen und der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen.

Die Arena als spannender Lernort

Dabei geht es auch um Themen wie Diskriminierung, Rassismus oder Toleranz, wie Bernd Wahler bei der Vorstellung des Projekts betonte. Der Präsident des VfB Stuttgart erklärte auch, wie das Projekt funktionieren soll. „Wir versuchen täglich mit unserem Sport junge Leute zu begeistern, jetzt wollen wir sie nicht nur zum Fußball zu uns ins Stadion holen“, sagte Bernd Wahler. Die Arena als spannender Lernort eben. 32 000 Euro stellen die Robert-Bosch-Stiftung und die Bundesliga-Stiftung im ersten Jahr zur Verfügung. Die beiden Stiftungen haben den Verein Lernort Stadion gegründet, der das politische Interesse junger Menschen wecken will. Unterstützt wird das Projekt auch vom Caritasverband und der Evangelischen Gesellschaft (Eva). Jutta Jung von der Caritas hofft, dass man auch „ausgegrenzte Jugendliche zurück in die Mitte der Gesellschaft holen kann“. Klausjürgen Mauch von der Eva setzt darauf, dass man im Stadion die Mobile Jugendarbeit nachhaltig ergänzen kann. „Das ist kein Eintagesfliegen-Projekt“ sagt er.

Der VfB Stuttgart will bei den künftigen Projekttagen die Projektarbeit da durchführen, wo es sich vom Thema her anbietet. Also auch mal in der Mannschaftskabine oder am Spielfeldrand. „Vielleicht schaut auch mal der eine oder andere Profi vorbei“, erklärte VfB-Mediendirektor Oliver Schraft.