Daimler zeigt die Innenräume zweier Neuheiten des nächsten Frühjahrs: die C-Klasse und die V-Klasse der zweiten Generation.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Daimler auf der Detroiter Autoschau Mitte Januar kommenden Jahres die nächste Generation der C-Klasse enthüllen wird. Jetzt hat man mit der heutzutage üblichen Salamitaktik bei der Vorstellung neuer Automobile einen ersten ungetarnten Blick in den Innenraum des Mittelklassemodells freigegeben.

 

Hartmut Sinkwitz, zuständig für die Gestaltung des Interieurs, spricht von 'sinnlicher Klarheit', mit der man an die Arbeit gegangen sei, und die man auch den künftigen Kunden vermitteln wolle. Im Klartext ging es wohl vor allem darum, das Auto im Inneren von letzten Resten bürgerlicher Biederkeit zu befreien, die der C-Klasse angeblich nachhängt. Das ist im Großen und Ganzen gelungen - vor allem mit einem frei stehenden und unversenkbaren Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel, der absichtsvoll an ein iPad erinnert. Wie schon in der aktuellen A- und B-Klasse fallen fünf markante runde Lufteinlässe ins Auge.

Eine vergleichsweise breite Mittelkonsole, deren rechter oberer Teil sich wohlgerundet zum geräumigen Handschuhfach hinzieht, hat verengte Schächte für die Gehwerkzeuge von Fahrer und Beifahrer zur Folge - der Münchner Mitbewerber lässt grüßen. Per Drehschalter werden von hier wichtige Funktionen wie Klima, Beschallung und Wegweisung gesteuert; gegen Aufpreis ist ein Touchpad zu haben, das auch die schriftliche Eingabe von Buchstaben und Zahlen ermöglicht.

Neu in der C-Klasse wird ein Head-up-Display sein

Das flott geformte Dreispeichenlenkrad in einer Metall-Leder-Kombination zeigt außer dem Stern in der Mitte über dem Airbag zwölf Bedienungsknöpfe in allen Ausstattungen. Neu in der C-Klasse wird ein Head-up-Display sein, das Geschwindigkeit, die Begrenzung derselben sowie Anweisungen des Navigationssystems auf die Windschutzscheibe spiegelt: ein Sicherheitsplus. Weitere technische Details werden zur offiziellen Neuvorstellung veröffentlicht. Vorab war zu hören, dass die Entwickler im Kampf gegen das Gewicht 100 Kilogramm weniger brauchen, was einem Einstieg von 1370 Kilogramm für die Limousine entspricht. Die zweite wesentliche Neuheit im ersten Halbjahr 2014 ist der Kleinbus Viano, Ableger des Vito-Transporters zur Personenbeförderung. Er wird in erneuerter Form wieder den ursprünglichen Namen V-Klasse tragen.

Das ist eine mutige Entscheidung, denn die erste V-Klasse (1996-2003) ging als Pannenkönig in die jüngere Automobilgeschichte ein, weshalb sie anlässlich eines Modellwechsels in Viano umbenannt wurde. Man kann also davon ausgehen, dass im baskischen Daimler-Transporterwerk Vitoria die Qualitätskontrollen strenger als anderswo wahrgenommen werden, wenn die ersten V-Klasse-Exemplare vom Band laufen.

Ganz sicher hat man sich den legendären Ausspruch von VW-Patriarch Piëch zu Herzen genommen, nachdem 'man jeden Fehler machen kann, aber nur einmal'. Potenzielle Kunden werden den Wagen auf ersten Probefahrten sowieso nicht wiedererkennen: Das Cockpit sieht dem der neuen C-Klasse zum Verwechseln ähnlich: Dreispeichen-Lenkrad, frei stehender Bildschirm, Drehschalter, handschmeichelndes Touchpad und die runden Lufteinlässe mit drei Querstreben betonen die Familienähnlichkeit.

Freilich muss die Mittelkonsole in der V-Klasse kürzer ausfallen, weil man in einem Kleinbus einen Durchstieg nach hinten haben möchte, wenn zum Beispiel im Familienfahrzeug Mutter oder Vater eilig in den Fond steigen muss, um bei den Kindern Streit zu schlichten oder Schmerzen zu lindern.