Der tödliche Raubüberfall auf einen Münchner an einer Autobahn, wird erneut vor Gericht verhandelt. Kurz nach Beginn wurde er jedoch gleich vertagt.

Dessau-Roßlau - Ein tödlicher Raubüberfall an einer Autobahn in Sachsen-Anhalt wird seit Mittwoch wieder vor Gericht verhandelt. Der Prozess wurde aber schon kurz nach Beginn vertagt. Die Verhandlung werde bis 18. Mai unterbrochen, um der Verteidigung Gelegenheit zu geben, die Besetzung des Gerichts zu prüfen, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Dessau-Roßlau, Stefan Caspari. Zuvor war die Anklage verlesen worden.

 

Überfallen, verschleppt, misshandelt

Vier Männer müssen sich erneut unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge verantworten. Sie sollen einen Münchner Informatiker am 9. Januar 2012 auf einem Rastplatz an der A9 abgepasst, überfallen, verschleppt und misshandelt haben. Das Opfer, das willkürlich für einen Raubüberfall ausgewählt worden sein soll, starb in seinem Transporter, der an einem Waldweg abgestellt wurde. Die Leiche des 39-Jährigen wurde erst Tage später gefunden.

Das Landgericht verurteilte die Angeklagten bereits 2014 zu Haftstrafen, sah aber keine Tötungsabsicht. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil gegen vier der insgesamt fünf Männer auf. Nach seiner Ansicht berücksichtigte das Landgericht unter anderem nicht genug, dass die Beschuldigten den Tod ihres Opfers in Kauf genommen haben könnten. Nach ihrer Darstellung damals soll auch geklärt werden, wer die am Ende tödliche Gewalt konkret ausübte.