Nach Informationen der "Welt am Sonntag" plant die Deutsche Bahn in Person von Rüdiger Grube Einsparungen bei Vorstand und Verwaltung.

Berlin - Die Deutsche Bahn will nach Informationen der „Welt am Sonntag“ vor allem im Bereich der Unternehmensleitung und Verwaltung sparen. In den kommenden fünf Jahren sollen allein bei Personalwesen, Marketing, Kommunikation und Compliance 610 Millionen Euro eingespart werden, schreibt das Blatt. Bahn-Chef Rüdiger Grube plane eine „umfassende Bündelung und Verschlankung“ des staatseigenen Konzerns. So könnte unter anderem der Vorstand verkleinert werde. Grube kündigte den Umbau nach früheren Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei einer Aufsichtsratssitzung am Mittwoch an.

 

Ein Bahn-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, da Ende Juli eine Pressekonferenz anstehe, auf der die neue Struktur vorgestellt werden solle. Die „WamS“ schreibt indes, dass die Pläne schon zuvor der Öffentlichkeit präsentiert werden könnten.

Die anderen Sparten der Bahn sollen demnach ebenfalls auf den Prüfstand kommen - das Logistikgeschäft genauso wie der Personenfern- und der Güterverkehr. „Insgesamt ist die Situation der Deutschen Bahn, vor allem die Erlösseite, unbefriedigend“, zitiert das Blatt ein Aufsichtsratsmitglied.

Womöglich würden die geplanten 2,2 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern und Zinsen in diesem Jahr verfehlt, hieß es weiter. „Realistisch sind allenfalls zwei Milliarden Euro“, schätze man in Aufsichtsratskreisen. Zu schaffen macht dem Konzern unter anderem die zunehmende Konkurrenz durch Fernbusse.

Nach dpa-Informationen lag das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern bis Ende Mai bei 626 Millionen Euro, das sind 239 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.