Nach 25 Jahren Einheit deutet nichts auf eine weitere Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West hin. Der Osten könnte auf Dauer am Tropf des Westens hängen.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Ökonomisch trennen Ost und West noch immer Welten. Seit dem Mauerfall ließ billionenschwere Aufbauhilfe zwar viele Regionen erblühen, doch ein selbsttragender Aufschwung ist nicht in Sicht. Zu groß sind strukturelle und soziale Probleme, Arbeitslosigkeit, Verschuldung und Abwanderung, zu gering Wachstum, Kaufkraft und Steueraufkommen. Pro Kopf hat sich die Wirtschaftsleistung Ost seit 1991 verdoppelt, sie liegt aber trotzdem nur bei zwei Dritteln des Westens. Und 2019 läuft der Solidarpakt II aus. Die Gefahr ist groß, dass der Osten dauerhaft am Tropf des Westens hängen bleibt. Zeit daher, Abschied zu nehmen von der Illusion gleicher Lebensverhältnisse? Das meint Professor Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut Dresden: „Aus unserer Sicht wird es zu keiner Angleichung der Wirtschaftsleistung pro Kopf kommen.“ Mit Hilfe der Ifo-Experten beleuchten wir auf diesen Seiten Entwicklung, Lage und Perspektiven der neuen Länder und Berlins.