Die deutschen Exporteure haben trotz der Russland-Sanktionen erstmals in einem Monat die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro geknackt. Ihre Einnahmen stiegen im Juli um 8,5 Prozent zum Vorjahresmonat auf 101 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Berlin - Die deutschen Exporteure haben trotz der Russland-Sanktionen erstmals in einem Monat die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro geknackt. Ihre Einnahmen stiegen im Juli um 8,5 Prozent zum Vorjahresmonat auf 101 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Das ist ein Exportrekord für einen einzelnen Monat“, sagte ein Statistiker. „Besonders die Autobranche hat dazu beigetragen.“

 

Auch der Überschuss in der Handelsbilanz - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - erreichte mit 23,4 Milliarden einen neuen Höchstwert. Möglicherweise fällt die Exportstatistik wegen der späten Sommerferien so ausgesprochen gut aus. Die für einen Juli ungewöhnlich wenigen Ferientage hatten zuvor bereits die Industrieaufträge und die Produktion überraschend deutlich steigen lassen, wie das Bundeswirtschaftsministerium betonte.

Exporte in die Euro-Länder wuchsen um 6,2 Prozent

Die Ausfuhren in die nicht zur Euro-Zone gehörenden EU-Länder - wozu etwa Großbritannien und Polen zählen - zogen im Juli mit 15,9 Prozent zum Vorjahresmonat besonders kräftig an. Die Exporte in die Euro-Länder wuchsen um 6,2 Prozent, die außerhalb der EU um 7,2 Prozent. Die gegenseitigen Sanktionen der EU und Russland im Ukraine-Konflikt hatten Sorgen vor Belastungen für den Außenhandel geschürt.

Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Exporte um 4,7 Prozent und damit so stark wie seit Mai 2012 nicht mehr. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Die Importe nahmen mit 1,8 Prozent überraschend stark ab.