Christiane Metzmann ist die neue Diakonin der evangelischen Nordgemeinde. Zu diesem Beruf ist sie über einige Umwege gekommen.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Die neue Diakonin der Nordgemeinde ist eine Quereinsteigerin: Christiane Metzmann hat zuerst eine Ausbildung als Zahnarzthelferin gemacht, dann einige Jahre bei einem Automobilzulieferer gearbeitet. „Mein damaliger Chef hat mir dann vorgeschlagen: Mach doch was mit Menschen“, erinnert sich die 32-Jährige. In ihrer Kirchengemeinde hat sie sich zwar damals schon ehrenamtlich engagiert, als Jugendleiterin und Seelsorgerin, aber erst zu diesem Zeitpunkt begann sie darüber nachzudenken, dies zu ihrem Beruf zu machen. „Diakonin zu werden, hat immer mehr an Bedeutung gewonnen“, sagt Metzmann.

 

Nach dem nachgeholten Abitur hat sie auf der Karlshöhe in Ludwigsburg soziale Arbeit und Diakoniewissenschaften studiert. „Dabei konnte ich zwei für mich wichtige Themen verbinden, das Diakoniewesen und die Seelsorge. Das war ein ganz neuer Lebensabschnitt für mich“, erzählt sie. Dann fiel ihr die Stellenausschreibung der evangelischen Nordgemeinde in die Hände. „Linda Gugelfuß, meine Vorgängerin im Amt, kenne ich vom Studium“, berichtet Christiane Metzmann. Im Gespräch mit Gugelfuß – die nach Berlin gewechselt ist – konnte sie sich einen ersten Eindruck von der Arbeit machen, die auf sie zukommen würde. „Was mich gereizt hat, ist, dass der Großteil der Arbeit aus Vernetzung besteht, aus der Entwicklung von neuen Konzepten“, sagt Metzmann. Sie wolle mehr Verknüpfungspunkte zwischen Stadtbezirk und Kirchengemeinde auftun. „Wo sind Bedürfnisse, die nicht gedeckt werden?“ Sie bezeichnet sich als „Schnittpunktstelle“. „Jetzt bin ich mittendrin!“

Neue Ideen fürs Martincafé

Ihr Aufgabengebiet umfasst auch die Vesperkirche, die vom 18. Januar an wieder in der Leonhardskirche stattfindet, außerdem die Arbeit mit den Bewohnern der beiden Flüchtlingsheime im Bezirk Nord und das Waldheim Bergheide, außerdem den Mittagstisch beim Martinscafé und die Kinderkleiderkammer der Nordgemeinde. „Diese Vielfalt hat mich sehr interessiert“, so Metzmann. „Bei vielen anderen Diakonstellen besteht der Hauptteil aus Jugendarbeit, hier ist es gemischter.“ Für das Martinscafé hat die 32-Jährige schon neue Ideen. „Ich fände es schön, wenn wir es noch stärker öffnen könnten.“ Besonders für ältere, alleinstehende Menschen, die liegen ihr am Herzen.

Positive Neugierde begegnet ihr

Anfang Dezember hat sie ihre Arbeit begonnen. „Ich bin noch dabei, alle Gruppen und Gremien kennenzulernen“, meint sie. „Oft entsteht ja auch eine Art Betriebsblindheit, und wenn man dann neu dazukommt, nimmt man die Dinge anders wahr als jemand, der sie schon kennt.“ Bisher sei sie mit offenen Armen in der Gemeinde empfangen worden. „Es gibt so viele Menschen, die mich mit positiver Neugierde empfangen, die möchten, dass ich hier bin, das ist toll.“

Christiane Metzmann stammt aus der Pfalz, dort lebt ihre Familie. „Kulturell habe ich aber auch andere Wurzeln“, erklärt sie. Ihr Vater stammt aus Sri Lanka, zudem ist ihr Verlobter Kroate. „Mit dem Herzen bin ich mit vielen anderen Kulturen verbunden“ – auch ein Grund, warum sie auf die Vielfalt zwischen Killesberg und Nordbahnhof gespannt ist.