Kennengerlent hatten sich Gisela und Alfred Felber im Jahr 1955 im Straßenbahner-Waldheim in Degerloch beim Tanzen. Geheiratet haben sie am 24. August 1967 in St. Elisabeth in Stuttgart-West.

Zuffenhausen - Bayern und Baden-Württemberg unterscheiden sich nur in zwei Punkten“, wurde einmal behauptet. Und das seien eben Land und Leute. Der aus Landsberg stammende Alfred Felber kann über diese Aussage eines bayerischen Autors nur lachen: „ Das ist schon was dran,“ sagt er schmunzelnd. Am vergangenen Donnerstag hat er mit Ehefrau Gisela in Zuffenhausen das Fest der diamantenen Hochzeit gefeiert. Gisela Felber, geborene Köder, ist gebürtige Stuttgarterin. Damit ist doch wieder bewiesen: Schwaben und Bayern können sehr wohl auch in einer Ehe bestens harmonieren. „In jeder Ehe gibt es mal Meinungsverschiedenheiten und auch mal Streit“ sagen Gisela und Alfred Felber. Wichtig sei es, dass sich jeder halt doch mal zurücknehmen kann. „Meinem Mann fällt das aber nicht leicht, er meint immer, dass er recht hat“, sagt Gisela Felber und lacht. Alfred Felber meint dazu, ebenso mit einem Lachen; „Vielleicht ist das halt so.“

 

Beide verfügen über offensichtlich viel Humor, eine wichtige Basis für das Gelingen einer Ehe, wie schon Barack Obama und Ehefrau Michelle in einem Interview betonten: „Gemeinsam lachen ist wichtig in einer Partnerschaft.“ „Man sollte vieles nicht so tragisch nehmen“, raten Gisela und Alfred Felber: „Wir haben zum Beispiel sämtliche Krankheiten und sind trotzdem bisher gut durchgekommen.“ Humor sei eben, wenn man trotzdem lacht.

Beide Eheleute verfügen über viel Humor

Fast wäre die Verbindung des diamantenen Hochzeitspaars wegen einem Missverständnis Anfang der 50er Jahre gar nicht zustande gekommen. Im Straßenbahner- Waldheim in Degerloch hatten sich die beiden 1955 beim Tanzen kennengelernt. Weil sie sich sympathisch fanden, verabredeten sie sich etwas später zu einem Treffen am Schlossplatz. „Mein Vetter Sepp sagte, dass er mit geht, doch mal sehen möchte, mit wem ich mich da verabredet hatte“, erzählt Gisela Felber. Sie hatte sich bei dem „Anstandswauwau“ eingehakt und beide schauten sich dann vergeblich um: Alfred Felber war nicht zu entdecken. „Ich hatte schon von weitem gesehen, dass sie da mit einem jungen Mann her spazierte und auch noch eingehakt“ berichtet Alfred Felber: „Da dachte ich, es ist ihr Freund und bin nach Hause gegangen.“

Zum Glück wollte Gisela Felber aber wissen, warum er nicht am Treffpunkt war. Sie rief kurzerhand bei der Bäckerei an, in der Alfred Felber arbeitete. So klärte sich das Missverständnis zum Glück auf. Dem näheren Kennenlernen stand daher anschließend nichts mehr im Wege.

Am 24. August 1957 läuteten für den 26-jährigen Wahl-Stuttgarter und seine 24-jährige Braut die Hochzeitsglocken in der Kirche St. Elisabeth in Stuttgart-West. 1960 kam Sohn Edwin im Marienhospital zur Welt. „Acht Jahre später war ich hochschwanger wieder dort, im selben Zimmer und im selben Bett“, berichtet Gisela Felber: „Da sagte ich zu meinem Mann, dass es sicher wieder ein Junge wird, damals wusste man ja vor der Entbindung noch nicht genau Bescheid.“ Sie behielt recht: Sohn Thomas wurde geboren. Heute gehören auch die Enkeltöchter Nicole und Denise zur Familie. Jüngstes Familienmitglied der Familie ist der zweijährige Lukas, das erste Urenkelkind von Gisela und Alfred Felber.

Beruflich tätig war der gelernte Bäcker Alfred Felber als Arbeiter bei der ehemaligen Firma Sümak in Zuffenhausen. Gisela Felber arbeitete als Kontoristin bei der Firma Allianz und später bei der Firma Bosch. Viele Jahre ist das Ehepaar gern gereist, sie waren unter anderem auch in Amerika und in Afrika. Auf Kreuzfahrtschiffen haben sie beispielsweise Touren nach St. Petersburg, Stockholm und Oslo unternommen.„Das ist heute aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich, aber wir denken sehr gern an diese Reisen zurück“, sagt das Ehepaar. Zur diamantenen Hochzeit gratulierte auch Bürgermeisterin Isabel Fezer, die Glückwünsche von Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Ministerpräsident Winfried Kretschmann überbrachte.