Die B14 am Neckartor gilt als schmutzigster Ort Deutschlands und der Landeshauptstadt drohen wegen des Feinstaubs bald Fahrverbote. Am Mittwoch will die Politik mit einem Mobilitätsgipfel Wege aus dem Umweltdilemma finden.

Stuttgart - Wer darf in Zukunft noch mit dem Auto in die Stuttgarter Innenstadt? Fest steht, dass Land und Stadt sich was einfallen lassen müssen, um die Luftdaten in der seit Jahren stark mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belasteten Landeshauptstadt zu verbessern. Empfindliche Geldstrafen aus Brüssel drohen.

 

Deshalb haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann und sein Verkehrsminister Winfried Hermann (beide Grüne) für Mittwoch Vertreter aus Kommunen, von Region, Land, Wirtschaft und Verbänden zum sogenannten Mobilitätsgipfel eingeladen. Gemeinsam wollen sie Wege aus den Stau- und Umweltbelastungen der Landeshauptstadt finden.

Kessel macht Stuttgart zur Feinstaubhauptstadt

Am Montag wollen sich Hermann und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) dann auf ein neues Maßnahmenpaket einigen, das die EU beruhigen soll. Vor allem beim gefährlichen Feinstaub aber auch beim Stickstoffdioxid reißt die Stadt mit ihrer schwierigen Kessel-Topographie seit Jahren die EU-Grenzwerte. Sie ist längst als Feinstaubhauptstadt bekannt. Prognoserechnungen zufolge wird sich daran in den nächsten Jahren auch nichts ändern.

Ein Lastwagen-Durchfahrtsverbot gibt es bereits, die Umweltzone mit Fahrverboten für ältere Dreckschleudern ebenso, das Parkraummanagement wurde angepasst und auch Tempo 40 gilt schon streckenweise auf besonders belasteten Straßen. Jetzt könnte die blaue Umweltplakette dazu kommen, womit Tausende Dieselfahrzeuge ausgesperrt würden, die die Schadstoffnorm Euro 6 nicht erfüllen. Auch Fahrverbote, bei denen an Tagen mit hoher Luftbelastung abwechselnd Autos mit gerader und ungerader Kfz-Nummer fahren dürfen, liegen dem Vernehmen nach in der Ideenschublade.