Peter Krause synchronisiert seit 1988 Donald Duck. Das lautstarke, quäkende Gezischel des weltberühmten Erpels hat er schon als Kind geübt. Im deutsch-amerikanischen Zentrum gab er Kostproben.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Seine Stimme leiht Peter Krause nur einem einzigen: dem tollpatschigen, cholerischen Erpel Donald Duck. Sie klingt als wäre es unmöglich solche Geräusche durch menschliche Stimmbänder zu erzeugt: Eine Mischung aus Reibeisen und gepressten Zischlauten – und vor allem laut. Krause, gewandet wie sein Alter Ego, in kornblumenblauem Hemd, weißer Hose und hellroten Schuhen, gab mit seiner „Quak-Time Show“ am Freitagnachmittag ein Gastspiel im deutsch-amerikanischen Zentrum und bewies, dass bei den lautstarken Wutausbrüchen der berühmten Ente keine technischen Tricks im Spiel sind.

 

Spucke in einer Backe sammeln

Ja, der Stimmkünstler ermutigte sein Publikum dazu, es selbst zu versuchen: „Die Stimme entsteht in einer der Backen“, verriet er. „Zuerst dort ein bisschen Spucke sammeln, dann die Zunge an die oberen Schneidezähne legen und die Luft durchpressen.“ Das Publikum gluckste und kicherte, aber niemand brachte einen Donald-Laut hervor. Kein Wunder, denn Krause übt die Entensprache schon seit er als Kind noch in den USA lebte.

Donald ähnelte anfangs einer Gans

Heute blickt er auf 28 Jahre Arbeit im Synchronstudio als Ente zurück. In allen Disney-Filmen lieh er Donald Duck seine Stimme. „Englisch ist ja viel kürzer. Deshalb muss ich sehr schnell sprechen“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Und er bringt mit seiner Donald-Duck-Show auch Wissenswertes aus der Trickfilmwelt unter die Leute. Das beginnt schon bei Donalds Geburt 1934. Da sah dieser noch aus wie eine Gans, erst 1936 mutierte er zur Ente mit roter Fliege.

Pastillen für die Stimme

2017 – verrät Krause schmunzelnd – wird es auf dem Disney Channel ein großes Enten-Revival geben. Das bedeutet für ihn, der seine Brötchen in Berlin nicht als Sprecher, sondern als Journalist verdient, jede Menge neues Gequake im Studio. Damit er dabei seine sonore Stimme nicht ruiniert, lutscht er Halspastillen. Der betreffende Hersteller hat ihn zur Sicherheit mit sechs Großpackungen beschenkt. „Die reichen bis ich 98 bin“, behauptet Krause kühn.