Janina Germann-Sentner von Joblinge erklärt, wie sie benachteiligten Jugendlichen zu Arbeit verhelfen.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)
S-Süd - Für Mittwoch lädt das am Marienplatz ansässige Unternehmen Joblinge Interessierte ins Alte Feuerwehrhaus ein. Die Firma unterstützt Jugendliche beim Weg in den Beruf. Standortleiterin Janina Germann-Sentner erläutert das Programm.
Was genau ist Joblinge?
Die Initiative wurde 2007 von der Boston Consulting Group und der Eberhard von Kuehnheim Stiftung ins Leben gerufen. Inzwischen ist sie an zwölf Standorten in Deutschland in Form gemeinnütziger Aktiengesellschaften vertreten und arbeitet dort mit den Jobcentern zusammen.
Welche Jugendliche nehmen an ihren Programmen teil?
Zu uns kommen Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, die den Schritt ins Arbeitsleben alleine nicht schaffen, weil sie keinen Schulabschluss, schlechte Noten oder ein schwieriges soziales Umfeld haben.
Wie läuft das Programm ab?
Das Projekt ist auf sechs Monate angelegt. Die Aufnahmephase besteht aus einem gemeinnützigen Projekt, bei dem circa zehn Jugendliche zusammenarbeiten. So unterstützen wir mit den Jugendlichen für zwei bis drei Tage soziale Einrichtungen wie die Flüchtlingshilfe oder jäten Unkraut in öffentlichen Parkanlagen. Dabei sehen wir, ob die Jugendlichen motiviert sind und wie sie sich im Team verhalten.
Wie geht es dann weiter?
Im Anschluss sind die Jugendlichen für sechs Wochen zum Jobtraining bei uns am Marienplatz. Wir bringen ihnen Soft Skills bei wie zum Beispiel den Umgang mit Lob und Kritik, Umgangsformen im Allgemeinen und richtige Hygiene. Das Besondere ist in dieser Phase die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mentoren, die den Joblingen zur Seite stehen. Im Anschluss geht es in die Praktikumsphase, in der wir anfangs einen Tag die Woche bei uns im Haus sind, die restliche Zeit sind die Jugendlichen im Betrieb, um die erworbenen Kompetenzen in der Praxis anzuwenden. Zuletzt wird in einem Bewerbungspraktikum beim Wunscharbeitgeber entschieden, ob das Unternehmen bereit ist, einen Ausbildungsplatz für den Jobling zu bieten.