Die Kommunen im Strohgäu machen im Herbst und Frühjahr wieder Theater. Die Spielpläne für die Abonnements sind dieser Tage vorgestellt worden. Sie reichen von bekannten Stücken der leichten Muse bis zum 2017 allgegenwärtigen Thema Luther.

Strohgäu - Der eigentliche Jubiläumstag ist zwar erst am 31. Oktober 2017 – aber schon im Frühjahr nächsten Jahres wird die Reformation Thema auf den Theaterbühnen im Strohgäu. Da sind 500 Jahre später zwei Stücke über Martin Luther und seine Thesen zur Umgestaltung der Kirche und gegen den Ablasshandel in Ditzingen, Gerlingen und Korntal-Münchingen zu sehen. Die Kommunen haben die Programme ihrer örtlichen Theaterabonnements jetzt vorgestellt. Die Bürger können entweder alle Stücke sehen oder auch einen Abend einzeln in der örtlichen Stadthalle besuchen.

 

In Gerlingen umfasst das Abonnement klassisch alle sechs angebotenen Vorstellungen, an wechselnden Wochentagen außer freitags in der Stadthalle, zwischen dem 6. Oktober und dem 8. Mai. In Ditzingen sind auch sechs Termine angesetzt, zwischen Mittwoch, 5. Oktober, und Dienstag, 16. Mai. Die Ditzinger können ein klassisches Jahresabo bestellen, oder aber jeweils eine der beiden Hälfte im Herbst oder Frühjahr. Das Wahlabo besteht aus vier der sechs Vorstellungen nach Gusto. In Korntal-Münchingen können Abonnenten bei der Einzeichnung wählen, ob sie vier, fünf oder sechs Vorstellungen sehen möchten – zwischen dem 17. November und dem 28. April.

Drei Höhepunkte in Ditzingen

Im Ditzinger Programm gibt es nicht nur einen, sondern drei Höhepunkte: Das Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice wird am 5. Oktober in der Stadthalle gezeigt – es ist eine Gemeinschaftsproduktion der Konzertdirektion Landgraf aus dem Schwarzwald mit dem Alten Schauspielhaus in Stuttgart und gleichzeitig das Stück mit der umfangreichsten Personalbesetzung in der Ditzinger Spielzeit 2016/17. Zweiter Höhepunkt ist ein Best-of-Programm des Theaters Lindenhof aus Melchingen mit Bernhard Hurm und Uwe Zellmer. Gespielt wird „Südliche Tage – Ditzinger Herbst“ am 17. November. Des weiteren stehen die beiden Komödien „Wir lieben und wir wissen nichts“ und „Anderthalb Stunden zu spät“ sowie das Drama „Madame Bovary“ auf dem Ditzinger Spielplan.

Das wohl brisanteste Stück wird am 16. Mai gespielt, 500 Jahre nach der Reformation im Jahr 1517: „Martin Luther und Thomas Müntzer oder die Einführung der Buchhaltung“. Es geht um die Kaufmannsfamilie Fugger und um die erste große deutsche Revolution im Jahr 1525, acht Jahre nach Luthers 95 Thesen.

In Gerlingen wird dasselbe Martin-Luther-Stück bereits am 8. Mai gespielt, es beschließt die örtliche Theatersaison 2016/17. Premiere ist am 6. Oktober mit Shakespeares „Sommernachtstraum“, geboten vom Münchner Sommertheater. Das Stück „Irish Christmas“ kommt am 4. Dezember aus Irland, Schwerpunkt ist Musik und Stepptanz, das nächtliche Guinness für Santa Claus spielt aber auch eine Rolle. Am 17. Januar geht es weiter mit dem Thriller „Ein brillanter Mord“, am 15. März ist die Komödie „Die Studentin und Monsieur Henri“ auf der Bühne, am 4. April gibt es „Ärger mit Harry“ der Badischen Landesbühne. Und dann, zum Schluss der Saison, die Verwicklungen um Martin Luther, um den Theologen, Bauernführer und Gegenspieler Thomas Müntzer und die Bankgeschäfte der Familie Fugger.

Thema Martin Luther auch in Korntal

In der Stadthalle von Korntal sind sechs Stücke zu sehen, vom Schauspiel „Die Kameliendame“ (17. November) über das Neujahrskonzert des Alt-Wiener Strauß-Ensembles (15. Januar) bis zur schwäbischen Komödie „Der Sheriff von Linsenbach“ (28. April) der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Diese war im vergangenen Februar in ihrer ersten Saison bereits im Gerlinger Theaterabo zu sehen.

Dazu kommt die zweite Inszenierung zum Thema Martin Luther. Das Schauspiel von John von Düffel wird am 30. März 2017 aufgeführt, zuvor gibt es eine Einführung. Zwei Wochen zuvor, am 15. März 2017, spricht Pfarrer Wolfgang Schöllkopf, ebenfalls in der Stadthalle, über „Wie Luther nach Württemberg kam – oder: wie wir evangelisch wurden“. Diese Veranstaltung läuft außerhalb des Theaterabos im normalen Spielplan der Stadthalle. Im Theaterabo werden noch die Tragikomödie „Honig im Kopf“ mit Karsten Speck, sowie die Komödie „Die Wunderübung“ mit Michaela May angeboten.