Die fünf Dauerkartenbesitzer von der VfB-Clique haben in der neuesten Ausgabe der StZ-Dokusoap auf dem Cannstatter Wasen die Lage beim VfB erörtert. Der Tenor: es wird schon werden. Irgendwie.

Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Stuttgart - Natürlich kann man ein Gespräch mit der VfB-Clique so anfangen wie der junge Mann im blau-weiß karierten Hemd und in Lederhose. Der steht an Montagabend im Gang des Göckelesmaier-Festzelt auf dem Cannstatter Wasen vor Tisch 215. Die Stimmung ist ausgelassen, Thommi hat kurz die Statik der Bank getestet (hält einen Pfundskerl), die fünf Freunde lassen den VfB einfach mal den VfB sein, und da also kommt der junge Bursche an die Bierbank und sucht das Gespräch: „Ihr seid doch die VfB-Clique“, sagt er dann: „Geht doch lieber zu den Kickers, die machen Spaß.“ Eine ähnlich erfolgversprechende Idee dürfte ein Stand mit Ochs vom Spieß auf dem Welttreffen der Veganer sein. Gespräch beendet. Danke. Bitte.

 

Der VfB und Spaß verhält sich in diesen Wochen ja ungefähr so wie der Ochs am Spieß zu Veganern. Sie finden einfach nicht zueinander. Aber es hilft ja nichts, die fünf Dauerkartenbesitzer sind nicht nur zum Spaß auf dem Wasen, und so schlimm ist es dann eigentlich ja auch nicht.

„Unsere Abwehr ist kaum bundesligatauglich“

Gut, berauschend ist es nicht, in Berlin hat der VfB gerade verloren, aber: Jogi hat Kombinationen gesehen, die Handschrift von Armin Veh sei zu erkennen, die anderen Teams seien auch nicht besser als der VfB, und Thommi findet, dass das 1:0 in Berlin der schönste VfB-Treffer seit Jahren war. Wenn da nur nicht die individuellen Fehler wären: „Unsere Abwehr ist kaum bundesligatauglich“, meint Jürgen, weswegen Joachim und Thommi fragen, ob es nicht besser wäre, dem Kollegen Rüdiger den Kollegen Niedermeier als erfahrenen Mann an die Seite zu stellen statt des Herrn Schwaab, was Jürgen aber suboptimal findet: „Das ist, als würdest den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen.“

Apropos Erfahrung. „Du hast mich tausendmal belogen“, singt gerade ein Andrea-Berg-Plagiat auf der Bühne. Das ist natürlich nicht die VfB-Hymne, der hat ja auch nicht mal tausendmal verloren, sondern nur 560-mal in seiner Bundesligageschichte. Experten glauben allerdings, dass sich diese Zahl bis Saisonende noch erhöhen könnte. Joachim fürchtet das auch, bleibt aber optimistisch: „Wenn wir Zwölfter werden, bin ich zufrieden.“ Wobei die anderen das eher hoch gegriffen finden. Kein ewiges Zittern. Drinbleiben. Das reicht zum Glück.

Apropos Glück. Jürgen war zuletzt in Kroatien im Urlaub. Dort gab es zwei Höhepunkte: in Dubrovnik schaute er bei den Dreharbeiten der TV-Serie „Game of Thrones“ vorbei (Dubrovnik ist die Kulisse der Serienstadt Königsmund), und auf StZ-Online las er von der Entlassung von Fredi Bobic:, „Das war eine tolle Nachricht.“ Er habe vier Jahre Zeit gehabt, etwas zu entwickeln – ohne Erfolg. Jogi sagt: „Es tut mir leid für ihn. Der Fredi ist ein VfBler durch und durch.“ Er fragt sich aber schon auch, wie es um die Kommunikation mit dem Trainer bestellt sei, wenn der etwa mit Bobic’ Königstransfer Kostic eher wenig anfangen könne. Von Jochen Schneider wiederum als Dauerlösung sind sie nicht überzeugt.

Lob für Torhüter Kirschbaum

Gleiches Thema, andere Personen: Thommi findet den Torwartwechsel richtig und attestiert Kirschbaum eine gute Ausstrahlung. Auch Alex lobt: „Er hat seine Sache bisher gut gemacht.“ Jogi auch. Der hat nämlich klare Wasen-Direktiven von seiner Frau erhalten. Unter anderem darf er sich nach 20 Uhr nicht mehr zitieren lassen. Die Clique kann man allerdings auch auf dem Wasen nach 20 Uhr mit gutem Gewissen sprechen lassen, und überhaupt: „Bei uns brauchen die Frauen zu Hause keine Sorgen haben“, sagt Joachim: „Da ist die einzig spannende Frage, ob wir auch das Gebiss heimgebracht haben.“

So, die 20-Uhr-Marke ist geknackt, Jogis Zitierverbot greift, was passt, weil sich auf der Bühne im Göckelesmaier jetzt der Stargast austobt: der NDW-Überlebende Markus mit seinem neuesten Hit „Ich will Spaß“. Und den will die VfB-Clique an diesem Abend jetzt auch. Ohne den VfB.