Der Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart hat sich kurz vor Wechselschluss mit drei neuen Spielern verstärkt. Wir stellen die Stuttgarter Neuzugänge vor.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Der VfB hat kurz vor Ablauf der Wechselfrist an diesem Dienstag um 18 Uhr auf dem Transfermarkt zugeschlagen und drei neue Spieler verpflichtet. Wir stellen die drei Neuen vor:

 

Jérôme Onguéné – der Königstransfer

Der 19-jährige Franzose Jérôme Onguéné hat in seiner Karriere auch in Baden-Württemberg bereits erste Spuren hinterlassen. Das war, als er im Sinsheimer Stadion vorspielte – und zwar im Sommer 2016 im Finale der U 19-Euro, als sich die Équipe tricolore mit einem 3:1-Sieg über Portugal ziemlich souverän den EM-Titel holte.

Als robuster, mit seinen 1,90 Metern Körpergröße kopfballstarker Innenverteidiger hinterließ Onguéné schon damals einen guten Eindruck. Kein Wunder also, dass der VfB den Franzosen vom Zweitligisten FC Sochaux als seinen Winter-Königstransfer unbedingt verpflichten wollte. Stundenlang gab es daher bis kurz vor Ablauf der Transferfrist auch am Dienstag noch ein zähes Ringen zwischen dem VfB-Manager Jan Schindelmeiser und dem Sochaux-Clubchef Ilja Kaenzig. Letztlich fand der Vertragspoker für die Stuttgarter ein glückliches Ende: Offensichtlich hat man Girondins Bordeaux ausgestochen und konnte so Onguéné für eine Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro fest verpflichten. 500 000 Euro Nachschlag sollen für den VfB im Falle des Aufstieges fällig werden. Der 19-Jährige erhält einen Vertrag bis 2020.

Onguéné besitzt seine Wurzeln in Kamerun und kam als Elfjähriger nach Frankreich, wo er als Jugendlicher zunächst in der Region Mulhouse 40 Kilometer südwestlich von Freiburg für einen Amateurclub spielte. Schnell aber fiel das Talent des einstigen Stürmers auf, der in Sochaux zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde, und der von der U 16 an in allen Junioren-Nationalteams Frankreichs spielte.

Josip Brekalo – das Wunderkind

Die Uefa führt den 18 Jahre jungen Flügelspieler auf ihrer Homepage unter der Rubrik „Europas Wunderkinder“. Unter Valérien Ismaël, der seit Oktober Trainer des VfL Wolfsburg ist, stand Josip Brekalo zuletzt aber nicht im Kader der Wölfe – und drängte daher auf einen Wechsel. Also hat der VfB seine Chance am Schopf gepackt und hat den Kroaten, der beim VfL einen Vertrag bis 2021 besitzt, bis Saisonende ausgeliehen. Steigt der VfB auf, verlängert sich der Vertrag um ein Jahr plus Kaufoption.

Daher darf der 1,80-Meter-Mann perspektivisch auch als Alternative zu Takuma Asano gesehen werden, bei dem die Gefahr besteht, dass er nach Saisonende wieder zu seinem Stammverein FC Arsenal gehen muss. Und zwar egal, ob der VfB nun aufsteigt oder nicht. Durch Brekalos kroatischen Berater Jurica Vranjes, der zwischen 2003 und 2005 für den VfB spielte, kam der Kontakt zustande.

Erst im vergangenen Sommer war Brekalo von Dinamo Zagreb zu den Niedersachsen gewechselt. In Wolfsburg kam der offensive Mittelfeldspieler, der ein Mann für die Außenbahn ist, aber wenig zum Zug. Am zweiten Spieltag feierte er unter dem damaligen Trainer Dieter Hecking gegen Köln (0:0) als Einwechselspieler sein Bundesliga-Debüt. Es folgten drei weitere Kurzeinsätze als Joker. Als Kind war Brekalo als aktiver Leichtathlet auch ein sehr talentierter 800-Meter-Läufer.

Ebenezer Ofori – der Linksfuß

Die Neuverpflichtung wird sich schnellstmöglich auf der VfB-Geschäftsstelle und bei den Kollegen vorstellen. Das dauert aber noch ein bisschen, denn Ebenezer Ofori weilt derzeit im Dienste seines Heimatlands Ghana beim Afrika-Cup in Gabun, wo seine Elf nach einem Sieg über die Demokratische Republik Kongo am Donnerstag im Halbfinale auf Kamerun trifft.

Nach seiner Rückkehr soll der 21-Jährige mithelfen, dass dem VfB die sofortige Rückkehr in die Fußball-Bundesliga gelingt. Die Stuttgarter planen langfristig mit Ebenezer Ofori, haben den defensiven Mittelfeldspieler für eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro fest verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattet.

Ofori, der beim Afrika-Cup bisher nicht zum Einsatz kam, füllt damit auf der Sechserposition eine Lücke beim VfB, wo man noch Handlungsbedarf sah. Der Ghanaer, der vom schwedischen Erstligisten AIK Solna kommt und dort 101 Spiele absolvierte, kann als Linksfuß obendrein als linker Verteidiger spielen und ist hier eine Alternative zu Emiliano Insua. Ofori war Stammspieler in Solna, kam 2013 kurz nach seinem 18. Geburtstag aus Ghana nach Schweden. „Ebenezer Ofori ist ein junger, entwicklungsfähiger Spieler. Er ist ein wendiger, lauffreudiger und spielstarker Linksfuß und wurde von uns über einen längeren Zeitraum beobachtet“, sagt der VfB-Manager Jan Schindelmeiser.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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