Lokführersessel, Schilder und ein Funkgerät: Ein Zugbegleiter aus Stuttgart soll die Bahn in großem Stil bestohlen haben. Gleich drei Lieferwagen waren nötig, um die gestohlenen Gegenstände abzutransportieren.

Stuttgart - Bei einer Wohnungsdurchsuchung am Dienstagmorgen hat die Stuttgarter Bundespolizei rund zehn Kubikmeter Diebesgut in der Wohnung eines Zugbegleiters gefunden. Gleich drei Lieferwagen waren nötig, um die Massen an gestohlenen Gegenständen abzutransportieren.

 

Wie die Polizei berichtet, steht der 34-jährige Zugbegleiter der Bahn im Verdacht, während seiner Arbeit Unmengen an Arbeitsmitteln und technischen Geräten seines Arbeitgebers gestohlen zu haben. Die ermittelnde Bundespolizei wurde durch den Mitbewohner des 34-Jährigen auf die merkwürdige Sammlung des Mannes aufmerksam gemacht.

Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamten unter anderem vier Lokführersessel, etwa 6000 Zugzielschilder sowie eine Vielzahl technischer Geräte und Ausrüstungsgegenstände der Deutschen Bahn AG. Darunter befand sich auch eine voll funktionsfähige Funkanlage, mit der der Beschuldigte den Funkverkehr der DB AG abgehört haben soll. Darüber hinaus stellte die Polizei Bahncards, Geldbörsen und EC-Karten sicher.

Da der Zugbegleiter zudem in seiner Wohnung ein funktionsfähiges Gewehr, ein Schwert sowie mehrere Messer frei zugänglich aufbewahrte, sicherten Spezialkräfte der Bundespolizei die Wohnungsdurchsuchung ab. Der 34-Jährige muss sich nun auf ein Strafverfahren wegen Diebstahls einstellen.

Erst vor etwa einem Monat sorgte in Stuttgart der Fall eines Hausmeisters, der über Jahre hinweg aus dem Rathaus insgesamt 25 Tonnen Büro-, Reinigungs- und Verbrauchsmaterial gestohlen haben soll, für Aufsehen.