Kurz bevor bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 1. Juni die Entscheidung fällt, ob die Profiabteilung des VfB Stuttgart ausgegliedert wird, blickt Präsident Dietrich in eine mögliche Zukunft – und zwar sowohl mit beziehungsweise ohne Ausgliederung.

Stuttgart - Falls der Zweitliga-Meister VfB Stuttgart seine Fußball-Abteilung nicht ausgliedern kann, rechnet Präsident Wolfgang Dietrich mit Spielerverkäufen. „Ohne die Ausgliederung bräuchten wir unter anderem Transfererlöse. Auch die Verbesserung der Infrastruktur für die Profis wie für das NLZ müsste warten“, sagte Dietrich in einem am Montag veröffentlichten Interview des „Kicker“.

 

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Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 1. Juni sollen die Mitglieder des Bundesliga-Aufsteigers am Donnerstag einer Ausgliederung zustimmen. Dazu müssen 75 Prozent der anwesenden Stimmberechtigten für diesen Schritt votieren. „Der Verein würde auch ohne die Ausgliederung überleben. Aber wir wären nicht in der Lage, die Zukunft aktiv gestalten zu können. Wir wollen uns schließlich nicht damit begnügen, den Abwärtstrend zu stoppen“, sagte Dietrich.

Außerdem wolle der VfB nicht gezwungen sein, Spieler aus wirtschaftlicher Hinsicht zu verkaufen, sondern – wenn überhaupt – aus sportlicher, sagte Dietrich in einem Interview mit dem SWR.

Ziel ist das obere Drittel der Bundesliga-Tabelle

Binnen vier Jahren will Dietrich den VfB im oberen Drittel der Bundesliga-Tabelle sehen. Zudem soll in das Nachwuchsleistungszentrum investiert werden. „Um das zu erreichen, brauchen wir auf Sicht von vier Jahren insgesamt um die 250 Millionen Euro frisches Geld“, sagte Dietrich dem „Kicker“.

Ende April war VfB-Präsident Wolfgang Dietrich zu Gast im Newsroom des Pressehauses. Im Videointerview nimmt er Stellung zur Ausgliederung:

100 Millionen Euro sollen durch den Verkauf von 24,9 Prozent der Anteile eingenommen werden. Davon hat der Autobauer Daimler bereits 41,5 Millionen Euro für 11,75 Prozent der Anteile zugesagt. 95 Millionen Euro erwartet Dietrich durch Zusatzeinnahmen im Jugendsponsoring und durch TV-Gelder, weitere 50 Millionen Euro sollen von Sponsoren kommen, die bei sportlichen Erfolgen zukünftig mehr bezahlen sollen.

Was Wolfgang Dietrich in den Tagen vor der Abstimmung noch macht? „Zum einen bin ich zugegebenermaßen nervös. Ich schlafe unruhig, obwohl ich zuversichtlich bin. Ich bin noch unterwegs, besuche Veranstaltungen, bei denen ich den Kontakt mit den Mitgliedern suche, um zu erfahren, welche Fragen sie haben und wie die Stimmung ist. Wir müssen uns vorbereiten, denn es ist der größte Moment überhaupt in der Vereinsgeschichte“, gibt Dietrich im SWR-Interview zu bedenken.