Die Netanjahu-Regierung sieht das ganz anders, ebenso die USA, Deutschland und andere wichtige europäische Staaten. Aber Mansour gibt sich ganz unbeirrt. Er sieht Palästina auf der Zielgeraden und sich selbst in einer ähnlich historischen Rolle wie seinerzeit Teddy Kollek. Der spätere Jerusalemer Bürgermeister brachte 1947 am Hudson-River in New York mit hartnäckiger Überzeugungsarbeit unter den UN-Vertretern den Teilungsbeschluss durch. "Ohne die Resolution 181", so Mansour, hätte Israels Staatsgründer David Ben-Gurion im Mai 1948 doch nie seine eigene Unabhängigkeitsdeklaration verkünden können.

 

Zu der Geschichte gehört allerdings auch, dass der daraufhin von arabischen Staaten erklärte Krieg gegen den neuen israelischen Staat die aus Jaffa stammende Familie Mansour wie Hunderttausende von Palästinensern zu Flüchtlingen machte. Riad Mansour wuchs deshalb im Exil auf. Vielleicht hat ihn gerade das zu einem der entschiedensten Verfechter Palästinas werden lassen.