Ins Gewerbegebiet soll eine richtige Abbiegespur führen. Vor dem Beschluss gibt es eine Untersuchung.

Ditzingen - Vor einer Woche tat sich der Ausschuss für Umwelt und Technik des Ditzinger Gemeinderats noch schwer, zu diesem Thema einen Beschluss zu fassen – man fand keine Mehrheit. Die Verwaltung hatte zuvor zwei Möglichkeiten vorgestellt, wie eine Abbiegespur von der Siemensstraße in die Dieselstraße realisiert werden könnte. Die längere soll nach Schätzungen eine Million Euro kosten, die kürzere 800 000 Euro. Doch beide wurden abgelehnt – eine Empfehlung an den Gemeinderat kam nicht zustande. Eigentlich wäre das Thema damit unerledigt erledigt gewesen. Doch die Verwaltung fand einen Kunstgriff, den Gemeinderat doch einzubeziehen und das Anliegen voranzubringen: Experten sollen genau untersuchen, was für die beiden Möglichkeiten des Baus der Abbiegespur nötig ist und was dies jeweils kostet. Diesem Vorschlag konnten letztlich alle Räte folgen.

 

Böschungen machen die Bauarbeiten schwierig

Der Grund für die Spur-Debatte sind die allmorgendlichen Autostaus. Wer aus dem Westrandtunnel kommt und gut 200 Meter weiter in die Dieselstraße abbiegen will, muss für gewöhnlich anstehen. Weil es nur eine Fahrbahn gibt, müssen Rechtsabbieger dieselbe Spur nehmen wie Geradeausfahrer. Das dauert mitunter viele Minuten – und ginge schneller, wenn es eine Abbiegespur für 15, 20 oder noch mehr Autos gäbe. Dies war der Ansatz der Verwaltung für die Überlegungen, wie an dieser Stelle der Verkehr verflüssigt werden könnte.

Doch wie sich herausstellte, ist dies nicht so einfach. Zum einen ist die Siemensstraße an dieser Stelle von Böschungen nördlich und südlich der Fahrbahn umfasst, in Richtung Westrandtunnel setzt eine Feldwegbrücke Grenzen. Diese neu zu bauen, wäre zwar möglich, scheidet wegen der Kosten allerdings aus. Die Mehrheiten kamen im Ausschuss letztlich deswegen nicht zustande, weil man noch keine gesicherten Fakten über die Böschungen hatte, in die auf jeden Fall eingegriffen werden muss. Deshalb schlug die Stadtverwaltung schließlich vor, die nämlichen Experten mit einer Untersuchung zu beauftragen, von welcher dann auch genaue Kosten erwartet werden.

Die kurze Lösung könne etwa 20 Autos aufnehmen, die lange 31. Man könne nicht morgen beginnen, sondern müsse noch Zuschussanträge stellen, sagte der Oberbürgermeister Michael Makurath.

Votum für die maximale Länge

Für die maximal mögliche Länge der Abbiegespur plädierte CDU-Fraktionsvorsitzender Rolf Feil, ebenso wie Dieter Schnabel von den Unabhängigen Bürgern. Er freue sich, auf einer vernünftigen Basis entscheiden zu können, wenn alle Fakten auf dem Tisch seien, meinte Manfred Grossmann von den Freien Wählern. Auch Robert Jass (SPD) sprach sich für die lange Lösung aus ; die 30er-Lösung sei besser als die mit 20 Aufstellplätzen. Und Sven Sautter (CDU) verdeutlichte, es gehe nicht um die Zahl der Aufstellplätze für den Stau, sondern darum, den Stau zu vermeiden und den Verkehr zu verflüssigen.

Die Investition von einer Million Euro sei nicht notwendig, meinte Doris Renninger (Grüne), „das ist eine Sackgasse“. Man spare schließlich für die Ortsumfahrung von Heimerdingen. Um Staus zu vermeiden, solle man Fahrgemeinschaften bilden.