Der Maschinenbauer Trumpf erweitert um acht Hektar am Standort Ditzingen und will 500 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen – wenn denn die Konjunktur mitspielt.

Der Maschinenbauer Trumpf will seinen Standort in Ditzingen ausbauen. Die Erweiterungsfläche schließt die Lücke zwischen dem seitherigen Firmengelände und dem Thales-Areal. Der Technologiekonzern errichtet dort, an der Autobahn 81, zurzeit seine Deutschland-Zentrale. „Die Kräne können nach Osten gedreht werden“, sagte der Bürgermeister Ulrich Bahmer daher launig am Montag. Der Technische Ausschuss empfahl dem Gemeinderat, den dafür notwendigen Bebauungsplan abzusegnen.

 

Was bisher noch Ackerfläche ist, soll nach Angaben einer Unternehmenssprecherin zur Erweiterungsfläche für Produktion, Lager und Verwaltung werden. „Wir haben 2500 Mitarbeiter in Ditzingen und können somit mittelfristig auf 3000 Mitarbeiter erweitern“, sagt die Sprecherin. Sie verweist aber zugleich darauf, dass das Vorhaben konjunkturabhängig sei. Ein „normales Wachstum“ vorausgesetzt, sei diese Vergrößerung eine „Erweiterung für Mitarbeiter, die sich logisch ergibt“.

Baubeginn soll im Herbst 2013 sein

Der Baubeginn ist für Herbst 2013 vorgesehen. Die Bauzeit nach den Entwürfen des Berliner Architektenbüro Barkow Leibinger beträgt rund ein Jahr. Angaben zur Höhe der Investition macht Trumpf zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Dazu sei der Stand der Pläne noch nicht reif.

Das Betriebsgelände von Trumpf soll um acht Hektar auf dann 28 Hektar vergrößert werden. Die Zustimmung des Gemeinderats gilt als Formsache. Deshalb fasst Trumpf die Beschlussempfehlung des Technischen Ausschusses bereits als Startsignal auf. „Wir haben gestern die Genehmigung erhalten, die Grundstücke zu erwerben“, sagt deshalb die Unternehmenssprecherin. Sie sind in privater Hand. Die Stadt hat die Flächen im übergeordneten Flächennutzungsplan zwar als Reservefläche für die Firmenerweiterung vorgesehen. Das entbindet Trumpf aber nicht von Grundstücksverhandlungen. Mitnichten sei bei Privatvorhaben der Flächennutzungsplan quasi „die Grundlage einer Enteignung“, erklärt Peter Zaar, der Sprecher des Regierungspräsidiums Stuttgart.

Ditzingen muss die Verkehrsströme lenken

Der Bürgermeister Ulrich Bahmer hob die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt hervor: „Wir freuen uns sehr, dass die Firma Trumpf eine deutliche Erweiterung im Bestand vornimmt.“ Die Stadt hat nun die Erschließung des Gebiets zu gewährleisten. Dazu gehört nicht nur die Anlage der Zufahrtsstraßen und die Optimierung der Grünphasen auf der überlasteten Siemensstraße, sondern auch die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Der nahe gelegene Bahnhof kristallisiert sich in diesem Zusammenhang als neuralgischer Punkt heraus, über den ohnehin im Rahmen eines Wettbewerbs zurzeit diskutiert wird. Das Areal wird neu gestaltet, der Busbahnhof wird überplant. Für den Busverkehr in das Gewerbegebiet schwebt Bahmer „ein Novum“ vor. Das beste wäre, diese Linie auf der Südseite der Gleise anzubinden. Damit aber müssten die Fahrgäste beidseitig in die S-Bahn einsteigen.