Die landesweit dritte Mehlspur ist am Freitag in Ditzingen eröffnet worden. Dabei begeben sich Kinder, Jugendliche und Familien auf eine digitale Schnitzeljagd. Dabei lernen sie einiges über Brot. Fürs Vesper wird dabei auch gesorgt.

Ditzingen - Der Vizelandrat Utz Remlinger ist schnell wieder weggewesen. Der offizielle Teil zur Eröffnung der Ditzinger Mehlspur war am Freitag kaum rum, entschuldigte er sich mit dem Hinweis, rechtzeitig zur konstituierenden Sitzung des Kreistags in Ludwigsburg sein zu müssen. Der Ditzinger Oberbürgermeister Michael Makurat verabschiedete ihn mit dem Hinweis, er müsse pünktlich sein. „Schließlich verdienen Sie ihre Brötchen im Landratsamt.“

 

Die erste Station der Mehlspur befindet sich am Rathaus. Deshalb war diese dort in Anwesenheit des Dekans des evangelischen Kirchenbezirks, Friedrich Zimmermann, und dem Schlossmüller Werner Müller eröffnet worden. Die Mehlspur ist eine Erlebnisroute, die zu verschiedenen Stationen im Ort führt. Die Kinder, Jugendlichen, Familien haben einen Fragebogen dabei und können zwischen drei Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade auswählen. An jedem Stopp, etwa bei der Schlossmühle, hängen kleine Tafeln mit QR-Codes. Sie werden mit dem Smartphone gescannt und geben Informationen preis, die die Antwort enthalten.

Die Ditzinger Mehlspur, in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg entstanden, ist die dritte landesweit, nach Karlsruhe und Schwäbisch Gmünd. Weitere seien in Vorbereitung, sagt Luise Pachaly, die Fachbereichsleiterin im Landratsamt, etwa in Ludwigsburg .

Jugendliche seien für die Ernährungsbildung „schwer erreichbar“, benannte Remlinger die Situation. Da digitale Medien für diese Zielgruppe eine herausragende Rolle spielten, wurden beides miteinander verbunden. Durch den „sinnvollen Einsatz neuer Medien“ ergebe sich eine „schöne Verknüpfung von virtueller und realer Welt“. Die Organisatoren gehen davon aus, dass sie mit der Ditzinger Mehlspur durch die S-Bahnanbindung rund eine Million Verbraucher erreichen können. Eine Jugendgruppe der evangelischen Kirchengemeinde machte sich noch am Nachmittag auf den Weg durch die Mühlenstadt, wie Ditzingen auch genannt wird. Der Oberbürgermeister Michael Makurath hatte zuvor darauf verwiesen, dass die Landwirtschaft den Ort seit jeher geprägt habe.

Am Ende der sechs Stationen kennen die Teilnehmer durch die richtigen Antworten die Information, wie viele Getreidemühlen es im Land gibt, die jährlich mehr als tausend Tonnen Getreide verarbeiten. Wer auf eigener Faust unterwegs ist, kann per mail erfahren, ob seine Lösung richtig ist. Wer aber mit einem Mitarbeiter des Ernährungszentrums Mittlerer Neckar unterwegs ist, erfährt die Lösung am Ende im evangelischen Gemeindehaus bei der Brotverkostung. Die begleiteten Gruppen müssen sich beim Ernährungszentrum Mittlerer Neckar anmelden; sie bezahlen lediglich die Lebensmittelkosten.

Ernährung im Zentrum

Im Land:
Die Landesinitiative Blickpunkt Ernährung organisiert Veranstaltungen , derzeit ist das Schwerpunktthema Brot. Mehr Informationen gibt es dazu im Internet auf der der Seite www.ernaehrung-bw.de.

In der Region:
Das Ernährungszentrum Mittlerer Neckar widmet sich der Ernährungsinformation und -bildung. Es befindet sich in Ludwigsburg. Das Angebot umfasst mehr als 1200 Veranstaltungen im Jahr. Angesprochen sind Verbraucher ebenso wie Multiplikatoren.