Mit der Schaffung von Flüchtlingsunterkünften ist es nicht getan. Die Stadt plant umfassender.

Ditzingen - Für eine Flüchtlingsunterkunft auf die Schnelle einen geeigneten Standort zu finden, ist grundsätzlich nicht so schwer. Vorausgesetzt natürlich, die Kommune verfügt über eine Vielzahl eigener Grundstücke. Das ist dann der Fall, wenn Verwaltung und Gemeinderat langfristig planen, dafür nach und nach Grundstücke erwerben, um auf diese Weise langfristig Wohngebiete erweitern zu können.

 

Die Ditzinger haben sich dies nun in ihrer Stadt zunutze gemacht. Statt die Flüchtlingsunterkünfte langfristig als Solitär auf der grünen Wiese zu belassen – schließlich werden sie als sozialer Wohnungsbau nachgenutzt –, plant der Gemeinderat schon jetzt während der Bauphase deren Integration in künftige Wohngebiete. Er befasst sich deshalb parallel mit konkreten Bauausführungen und städtebaulichen Konzepten für das jeweilige Gebiet. Der Gemeinderat wird am Dienstag abschließend einige Beschlüsse dazu fassen.

Konkretisierung der Ausgestaltung

Für Hirschlanden und Heimerdingen soll jeweils ein Rahmenplan für ein städtebauliches Konzept auf den Weg gebracht werden. Konkret in der Ausgestaltung sind bereits die Vorhaben in diesen Ortsteilen, in der Kernstadt wird noch auf weitere Untersuchungsergebnisse gewartet.

Das städtebauliche Konzept für das Gewann „Kugelwasen“ in Heimerdingen soll eine geordnete städtebauliche Entwicklung entlang der Feuerbacher Straße und des Höfinger Wegs sowie im Süden daran anschließend des geplanten Wohngebiets Kugelwasen eins ermöglichen. Für das Konzept in Hirschlanden ist die Esslinger Planungsgesellschaft, die Project GmbH, verantwortlich.

Die Räte sprachen sich in den Vorberatungen mehrheitlich für jene Planvariante aus, die Neubauten über die Brühlstraße und den Gerlinger Weg anzubinden. Die innere Erschließung des Areals ist über eine Sackgasse, nicht über eine Ringstraße geplant. Die Verwaltung hatte argumentiert, dass die Wohnqualität höher und der Verkehr weniger sei, wenn die Erschließungsstraße eine Sackgasse sei.

Die Vorgaben an die Konzepte sind in allen Stadtteilen dieselben. Einerseits soll der Bedarf an Flächen für den sozialen Wohnungsbau zuvor für die Flüchtlingsunterbringung gedeckt werden. Zudem soll damit über die übergeordnete, langfristige Entwicklung des Wohngebiets entschieden werden, also beispielsweise auch über Grünflächen, Kinderspielplätze und die Erschließung durch Fuß- und Radwege. Das städtebauliche Konzept für das Gebiet „Kugelwasen“ in Heimerdingen stammt von der Planungsgruppe KPS aus Ostfildern. Auf Basis ihrer Vorschläge favorisierte die Verwaltung eine Variante, nach der eine dichtere, überwiegend dreigeschossige Bebauung möglich sein wird. Die Grundidee dieser Variante ist die bessere fußläufige Anbindung des Gebiets an die Bestandsgebäude, vor allem gen Norden in Richtung Bahnhof und Ortsmitte.

In die konkrete Ausgestaltung der Gebäude gehen die Planungen in der Kernstadt erst, wenn klar ist, ob die Gebäude in der Lehmgrube, einem Wasserschutzgebiet, unterkellert werden sollen oder nicht. Nach dem geologischen Gutachten ist dies grundsätzlich möglich. Die Kosten werden derzeit ermittelt, dann muss der Gemeinderat entscheiden.