Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) mit Sitz auf dem Uni-Campus in Vaihingen untersucht das induktive Laden von Elektrofahrzeugen im privaten und öffentlichen Raum.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Was bei kleinen Elektrogeräten wie Mobiltelefonen oder Zahnbürsten bereits funktioniert, soll bald auch für Elektrofahrzeuge mit Batterie möglich sein: kabelloses Laden mit Hilfe induktiver Energieübertragung. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Sitz auf dem Uni-Campus in Vaihingen im Kontext des Projekts BIPoLplus (Berührungsloses, induktives und positionstolerantes Laden) die dazu benötige Technologie untersucht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt im Rahmen des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West mit insgesamt rund 5,1 Millionen Euro.

 

„Induktives Laden ermöglicht es, das Elektroauto auf der Ladespule zu parken und die Batterie lädt sich dann von selbst auf. Das macht den Ladevorgang komfortabler und praktischer“, fasst Bastian Mayer zusammen, der das Projekt am DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte betreut hat.

Stromübertragung über ein magnetisches Wechselfeld

Notwendig sind dafür eine Infrastruktur und eine Fahrzeugelektronik, ähnlich wie beim kabelgebundenen Laden, sowie zwei spezielle Spulen, eine im Boden, die andere auf der Unterseite des Fahrzeugs. Zwischen den beiden Spulen wird mittels eines magnetischen Wechselfelds Strom berührungslos übertragen und die Batterie geladen. Die Ladeleistung entspricht dem heutigen Stand einer Wechselstrom-Schnellladung mit Kabel. Ein kleineres Elektroauto, etwa ein E-Smart, kann damit in 45 Minuten vollständig geladen werden. Sowohl für Privatanwender als auch im öffentlichen Raum soll das induktive Laden künftig möglich sein.

Zuvor muss allerdings noch geprüft werden, wie exakt die Spulen übereinander positioniert sein müssen, um möglichst effizient laden zu können, wie man die Spule am besten im Fahrzeug unterbringt oder welche Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden müssen, zum Beispiel wenn Gegenstände oder Lebewesen ins Magnetfeld geraten.