Die Bezirksbeiräte in Unter- und Obertürkheim haben im Mai ihre Wünsche für den Doppelhaushalt 2016/17 verabschiedet. Welche Projekte realisiert werden, entscheidet der Gemeinderat.

Unter-/Obertürkheim - Auch in diesem Jahr muss die Stadt Stuttgart planen, wie viele Einnahmen ihr voraussichtlich zur Verfügung stehen und wofür sie ihr Geld verwenden will. Daher werden in den Stadtbezirken derzeit Listen mit konkreten Maßnahmen ausgearbeitet, die in den Doppelhaushalt 2016/17 einfließen sollen. Auch die Bürger durften im Rahmen des Stuttgarter Bürgerhaushalts Ideen einreichen, wofür die Stadt Geld in die Hand nehmen soll. In Unter- und Obertürkheim wurden die für die Bezirke wichtigsten Wünsche in der letzten Woche festgelegt.
In Untertürkheim hoffen die Bezirksbeiräte, dass die Stadt einem Stadtentwicklungskonzept zustimmt, das schon seit Längerem gefordert wird. Außerdem hoffen die Lokalpolitiker auf eine Neubepflanzung und eine Bestuhlung des Karl-Benz-Platzes sowie auf eine Aufnahme des Platzes in die Pflegeunterhaltung des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes. Gewünscht wird außerdem eine 100-Prozent-Leitungsstelle für das Familienzentrum Mäulentreff.

 

Sanierungen werden dringend gefordert

Ganz oben auf der Wunschliste des Untertürkheimer Bezirksbeirats stehen auch diverse Sanierungsmaßnahmen. So sollen der Spielplatz Egelseer Heide, der Spielplatz Wallmer und die Schutzhütte Gögelbach wieder instand gesetzt werden. Auch die maroden Sitzbänke im Bezirk sollen repariert oder ausgetauscht werden. „Ganz wichtig“, sagte die Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel, sei ihr auch die dringend nötige Sanierung des Sprungturms im Inselbad.

Zu den Ideen aus dem Bürgerhaushalt nahmen die Untertürkheimer Räte in ihrer Sitzung ebenfalls Stellung. Dabei überschnitten sich teilweise die von den Bürgern geäußerten Ideen mit den Wünschen der Lokalpolitiker für den Doppelhaushalt. So fordern auch die Bürger ein Stadtentwicklungskonzept und einen sanierten Sprungturm im Inselbad. Außerdem sollen – nach Meinung von Bürgern und Räten – der Bezirk verschönert und ein barrierefreier Übergang vom Bahnhofsgebäude zur S-Bahn-Unterführung geschaffen werden.

Auch in Obertürkheim hat man viele Wünsche

Die Lokalpolitiker begrüßten auch die Idee, ein Parkverbot für Fahrzeuge mit mehr als 2,8 Tonnen Gesamtgewicht in Wohngebieten einzuführen. Auch Fahrradständer auf dem Rotenberg seien willkommen. Zudem soll der Bezirk sauberer werden, das Inselbad soll künftig länger geöffnet haben und es sollen mehr Photovoltaikanlagen im Stadtbezirk entstehen.

In Obertürkheim steht der Neubau der Schul- und Mehrzweckhalle in Uhlbach weiterhin ganz oben auf der Wunschliste für den nächsten Doppelhaushalt. Außerdem soll der Interimskindergarten an der Trollinger Straße für eine dauerhafte Nutzung um- und ausgebaut werden. Die frühere neuapostolische Kirche könnte nach Ansicht der Bezirksbeiräte aufgekauft und in eine Kita oder eine Anlage für altersgerechtes Wohnen umgewidmet werden. Die Bezirksbeiräte hoffen zudem auf die Einrichtung eines Stadtteil- und Familienzentrums. Dieses, sagte der Bezirksvorsteher Peter Beier, könne aber wohl im kommenden Doppelhaushalt noch nicht realisiert werden.

Kreisverkehre und Radwege auf dem Prüfstand

In Sachen Verkehr stehen in Obertürkheim neue Kreisverkehre sowie eine Verbesserung der Radwege auf der Wunschliste der Lokalpolitiker. Berücksichtigung im Doppelhaushalt soll auch die Neugestaltung des Busbahnhofs finden. Die Uhlbacher Straße soll zwischen Augsburger und Mörgelenstraße umgebaut, die Augsburger Straße zwischen Obertürkheimer Markt und Imweg aufgewertet werden. Zudem wünscht man sich, dass bald die verbleibenden Maßnahmen zur Umgestaltung des Bereichs Göppinger Straße/Imweg/Augsburger Straße und des Uhlbacher Platzes realisiert werden.

Diese Wünsche wurden auch im Rahmen des Bürgerhaushaltes geäußert. Darüber hinaus hoffen die Bürger beispielsweise, dass die Buslinie 61 an die Linie 62 angeschlossen wird, die Kita an der Luise-Benger-Straße bald fertig saniert ist und die unübersichtliche Kreuzung im Bahnhofsbereich sicherer gestaltet wird.

Nun heißt es für die Lokalpolitiker aber erst mal abwarten. Denn wie die Gelder aus dem Doppelhaushalt letztlich eingesetzt werden, entscheidet der Gemeinderat.