Sie spielt die Sally Bowles im weltberühmten Musical „Cabaret“ – Vasiliki Roussi ist ab Freitag im Alten Schauspielhaus in Stuttgart zu sehen.

Stuttgart - Vasiliki Roussi spielt die Rolle der Sally Bowles in „Cabaret“ im Alten Schauspielhaus. Das Muscial hat an diesem Freitag Premiere.

 
Frau Roussi, ist Sally für Sie eine naive, karriereorientierte junge Frau oder eher ein leichtlebiges Szenegirl?
Weder noch. Sally Bowles ist eine Figur mit einem wahnsinnigen Lebenshunger, ein Freigeist. Die Karriere ist Teil ihrer Lebendigkeit. Das Thema ist hoch aktuell. Beruf und Privatleben zu vereinbaren ist heute noch ein ungelöstes Problem vieler Frauen. In „Cabaret“ zwingen Sallys Freund Cliff und die politische Entwicklung Berlins die Protagonistin zu einer Entscheidung.
Wie kann eine aktuelle Produktion die Atmosphäre der so genannten Goldenen Zwanziger lebendig werden lassen? Immerhin begegnet man in „Cabaret“den ersten Nazis.
„Cabaret“ ist von Autoren und Komponisten atmosphärisch auf den Punkt gebracht. Gleichzeitig, und das ist der Zeitsprung, der beängstigend ist: das Ganze ist so nah. Die rechtsradikale Bedrohung beherrscht zur Zeit sowohl Deutschland als auch ganz Europa. Das Lebensgefühl auf den Straßen ebenfalls. In Stuttgart haben wir die AfD im Parlament. Wenn die kabarettistische Freiheit nicht mehr gegeben ist, ist es sehr schwierig, sich frei zu entwickeln.
Weltbekannt wurde „Cabaret“ auch durch Gassenhauer wie „Bye, bye, mein lieber Herr“. Gibt es einen Song, den Sie besonders gern singen?
Jede Musiknummer ist ein absoluter Hit. Wie kann ich mich da für einen Song entscheiden? Ich kann nur dankbar versuchen, alle von Vorstellung zu Vorstellung zu genießen.

„Cabaret“ feiert am 8. Dezember Premiere.