Elf kleine Promilein leben gemeinsam unter dem immergrünen Blätterdach. Wie gut, dass es Ramona gibt - damit wenigstens einer auf Zucht und Ordnung achtet.

Stuttgart - Wie lange dauert es, bis aus Fremden Freunde werden können? Oder, noch viel besser für RTL: Feinde? Jedenfalls in der Ausgabe 2012 ein wenig länger, als es dem Sender lieb sein dürfte. Tag drei im Dschungelcamp, wie es Dirk Bach so schön formuliert – und noch immer sind die ganz großen Streitigkeiten ausgeblieben. Es bleibt bei liebevollen Kabbeleien, die in guten Momenten an den milden Wahnsinn einer studentischen Wohngemeinschaft erinnern. Wenn es nicht Ramona Leiss gäbe! Die führt am dritten Tag im Busch die Kampagne „unser Camp soll schöner werden“ an. Ramona, sichtlich mitgenommen von den äußeren Bedingungen und von sich selbst, ermahnt den Ochsenknecht-Sohn Rocco, doch bitteschön, seinen Fressnapf sauber zu halten, weil er ihr zu versifft ist. Ramona ermahnt nicht nur, sie hat auch Argumente: "Dieses Dreckszeug, da kommen jetzt schnell die Ratten.“ Und sie kann Grammatik: „Wessen ist dieses Zeug?“

 

Ja, wessen ist diese Frau eigentlich noch mal? Oder, um noch einmal kleines dickes Dirk Bach zu zitieren: „Wir haben Hitze und Regen, und schon blühen im Camp die Mimosen.“

Elf kleine Promilein leben noch gemeinsam unter dem immergrünen Blätterdach. Wie gut, dass es Ramona gibt. Doch, ehrlich! Wohngemeinschaften dieser Größe geraten allzu schnell aus dem Ruder, wenn nicht eine(r) hinterher ist und nach dem rechten schaut. In wie vielen Wohngemeinschaften ist schon der WG-Frieden zerbrochen, weil irgendwann nicht mehr klar war, wem welches Molkereiprodukt im Kühlschrank zuzuordnen ist: „Wessen ist dieses Zeug?“ Dann schreibst du plötzlich das Jahr 2012 und der Joghurt ist im November 2009 abgelaufen. Sieht nicht schön aus, riecht auch nicht gut, so ein Waldfruchtjoghurt, das sich in eine außerirdische Lebensform verwandelt hat. Hinterher will es dann keiner gewesen sein. Dabei setzt sich WG doch aus den Bestandteilen „Wohnen“ und „Gemeinschaft“ zusammen. Das wusste damals schon die Kommune 1. Auch das Dschungelcamp hat seine Uschi Obermaier: Sie heißt Micaela Schäfer, besitzt Tüv-geprüfte Brustimplantate und läuft deshalb den ganzen Tag oben ohne oder halb oben ohne herum. Dabei rutscht ihr dauernd was heraus, wenn sie mal aus Versehen etwas an hat. Tag drei im Dschungel ist auch Micaelas Nipplegate. Und sie hat noch nicht mal ihren Rainer Langhans gefunden.

Wie sich das auf das Klima der Dschungel-WG auswirken wird, wird sich noch zeigen.

Um es mal ungeschminkt zu sagen: das Dschungelcamp 2012 kommt diesmal schwer in Tritt, zuviel Eintracht, zu wenig Zwietracht. Aber das nur unter uns, es ist meine ganz primate Meinung.