Dem Eberhard-Ludwigs-Gymnasium stehen in den kommenden Jahren große Veränderungen ins Haus: Es wird umgebaut und erweitert, um die zusätzlichen Schüler des Musikgymnasiums aufnehmen zu können. Mit dem Bau des Interimsquartiers der Kursstufen ist ein erster Schritt getan.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Vor allem den Parkplatzsuchenden am Herdweg wird es bereits früh aufgefallen sein: Seit wenigen Monaten entsteht das Interimsquartier für das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium, nur wenige Schritte entfernt vom Hauptgebäude, nämlich direkt vor der Außenstelle des Hölderlingymnasiums am Herdweg 49.

 

Dass das so schnell geht, liegt daran, dass die sogenannte Modulschule in Systembauweise erstellt wird. Das Gebäude ist außen mit hellem Holz verkleidet und macht auch sonst viel her – optisch wie auch praktisch gesehen: Acht Unterrichtsräume gibt es, dazu ein Lehrerzimmer und einen Aufenthaltsraum für die Schüler, sowie Toiletten. Die Räume sind auf das Erdgeschoss und den ersten Stock verteilt. Der Flur im ersten Stock hat mehrere Oberlichter bekommen, durch die viel natürliches Licht einfällt. Das Gebäude ist fast fertig, lediglich Details und die meisten Möbel fehlen noch.

Ab Herbst 2016 wird am Ebelu selbst gebaut

Die sollen in den nächsten Wochen kommen, für den ersten Schultag nach den Sommerferien, den 14. September, ist die offizielle Einweihung angesetzt: Vom kommenden Schuljahr an werden hier Schüler der Kursstufen unterrichtet. Das Interimsquartier ist notwendig, damit die Umbauarbeiten am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium beginnen können. Die Schule hat sowieso Raumnot, mit dem neuen Zweig des Musikgymnasiums kommen 120 zusätzliche Schüler. Die müssen alle untergebracht werden, darum soll das Ebelu für 34 Millionen Euro umgebaut und erweitert werden (wir berichteten).

Im Herbst 2016 sollen die Bauarbeiten am Hauptgebäude beginnen. Die werden bisher minutiös vorbereitet: „Zweimal pro Woche haben wir Baubesprechungen“, erzählt die Schulleiterin Karin Winkler. Sie spricht dann mit den Architekten vom Büro Lederer Ragnarsdottir Oei, den Ämtern der Stadt und dem Schulverwaltungsamt. „Viele unserer Wünsche, was die neuen Räume angeht, werden von den Architekten berücksichtigt“, sagt Winkler, die auch voll des Lobes über das Engagement der Stadt ist: „Je besser das Bauvorhaben jetzt abgestimmt ist, desto besser klappt es später. Die Stadt bindet uns super ein.“

Enge Absprachen gebe es auch zwischen den Architekten und den Anwohnern, von denen einige Unmut über die Baustelle geäußert hatten. „Es ist ein sensibles Projekt“, das sagt auch die Schulleiterin. „Aber unser Standort hier hat eine lange Tradition, er ist gut und richtig.“ Das Ebelu als städtebauliches Ensemble sei eine „Perle“ für die Stadt und auch in vielen Architekturbüchern als solche verzeichnet.

Sukzessive sollen Verbesserungen spürbar werden

Das Alter des Schulgebäudes ist der Grund, warum die Sanierung innerhalb des Denkmalschutzes kompliziert sei: „Aber die Sanierung ist auch sehr lohnend, und der Umbau toppt das nochmals. Wir hoffen auf den großen Befreiungsschlag.“ Befreiung deshalb, da die Schule bereits jetzt zu wenig Platz hat: „Momentan haben wir etwa keinen Probenraum für den Chor.“ Aber sukzessive, so Winkler, werden die Verbesserungen spürbar werden. Unter dem Sporthallenboden habe man übrigens das Parkett aus den 1950er-Jahren entdeckt: „Die älteren Lehrer im Kollegium wussten noch, dass der heutige Boden damals nur darüber verlegt worden ist.“

Die neue Schule wird dann „ein Gebäude nach Maß“, so sagt es Karin Winkler. „Bei den Schülern ist die Euphorie da, aber es ist noch zu wenig greifbar“, berichtet Lehrer Thomas Faust. „Die Schüler haben bei der Erstellung des Raumbuchs mitgearbeitet, was die Wünsche und Ideen der Schulgemeinschaft angeht“, ergänzt Winkler, „alles, was jetzt passiert, ist erst einmal hinter den Kulissen, ist nicht sichtbar. Wenn die erste Baustelle an der Schule eingerichtet ist, wird sich das ändern.“