Weil Sepp Vogler altershalber nicht mehr antritt, braucht Ebersbach einen neuen Bürgermeister. Ausgeschrieben wird die Stelle am Freitag dieser Woche. Am 14. Mai wird gewählt.

Region: Corinna Meinke (com)

Ebersbach - Liebenswerte Kleinstadt sucht neuen Verwaltungschef“, das ist die Kernbotschaft der Stellenausschreibung, die am Freitag, 17. Februar, im Staatsanzeiger veröffentlicht werden soll. In Ebersbach steht im Mai die Bürgermeisterwahl an, und im Ort fragt man sich längst, wer wohl in der Kommune, deren Ortsteile mit der Kernstadt um die knapper werdenden Finanzmittel konkurrieren, bis zum Bewerbungsschluss am 24. April seinen Hut in den Ring werfen wird. Es geht um die Nachfolge von Bürgermeister Sepp Vogler, der altershalber nicht mehr antreten kann.

 

Der Wahltag am 14. Mai steht schon fest, doch die Bewerberlage ist noch völlig unklar. Die Fraktionen im Gemeinderat haben offensichtlich längst die Fühler nach geeigneten Persönlichkeiten ausgestreckt, aber mit Namen potenzieller Bewerber wollen die Kommunalpolitiker noch nicht herausrücken. „Ich wünsche mir jemand Jüngeres mit Verwaltungserfahrung“, erklärt Ingrid Scherr. Die SPD-Sprecherin vermutet, es werde angesichts der typischen Ebersbacher Struktur gar nicht so einfach werden, gute Bewerber zu finden. Tatsächlich haben sich an den Interessen der Teilorte, allen voran mit den Vertretern der streitbaren Bürgerinitiative Bünzwangen, in den vergangenen Jahren zahlreiche Debatten um das liebe Geld entzündet. Gleichzeitig muss Ebersbach den Gürtel enger schnallen, weil die Ausgaben steigen und die Erträge im besten Fall stagnieren.

Der Stadt stehen teure Investitionen bevor

Als der parteilose Managementberater Sepp Vogler aus dem Ebersbacher Teilort Roßwälden im Juli 2009 auf Anhieb mit 56,2 Prozent der Stimmen den Chefsessel der Ebersbacher Verwaltung eroberte und damit Edgar Wolff beerbte, der zum Göppinger Landrat gewählt worden war, war die Überraschung in der Kommune groß. Viele hatten offenbar mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. Als Vogler vor acht Jahren das Zepter in Ebersbach übernahm, hatte die rund 15 000 Einwohner zählende Kleinstadt bereits stürmische Zeiten hinter sich, nachdem eine Bürgerinitiative per Bürgerentscheid versucht hatte, die Pläne um das damals umstrittene Kaufmannareal zu Fall zu bringen.

Vogler hat Höhen und Tiefen erlebt und als Rathauschef vor allem vieles verwirklicht, was sein Amtsvorgänger bereits eingeleitet hatte. In Voglers Amtszeit musste die Stadt die gesetzlichen Vorgaben zur Kleinkindbetreuung umsetzen. Weitere teure Investitionen stehen Ebersbach bevor, wenn weitere Straßen, das Freibad, die Schulen, und allen voran das Zentrum am Raichberg, saniert werden sollen.