New York verschärft die Maßnahmen im Kampf gegen Ebola. Ärzte und Pfleger müssen nach ihrem Ebola-Einsatz erstmal in Quarantäne.

New York - US-Ärzte und -Krankenschwestern, die Ebolakranken in Westafrika geholfen haben, müssen sich bei ihrer Rückkehr in den Raum New York einer dreiwöchigen Quarantäne unterziehen. Betroffen von der neuen Vorschrift seien Mediziner und Pfleger, die auf dem JFK Flughafen in New York oder dem Newark Liberty International Airport im benachbarten Bundesstaat New Jersey landen. Das bestätigte die für beide Flughäfen zuständige Behörde, die Port Authority, am Samstag.

 

Anlass war die Nachricht von der Ebola-Erkrankung eines New Yorker Arztes, der in Guinea Patienten mit dem tödlichen Virus betreut hatte. Nach seiner Rückkehr in die USA vor einer Woche war er in New York U-Bahn und Taxi gefahren, hatte eingekauft und Bowling gespielt, bevor sich Symptome zeigten und er auf die Isolierstation einer Klinik kam. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hatte jedoch betont: „Es gibt keinen Grund zur Sorge.“ Für eine Übertragung genüge es nicht, im selben U-Bahn-Wagen zu sein.

Infektion durch Tröpfchen laut WHO unwahrscheinlich

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es keine Hinweise darauf, dass sich der Erreger von Mensch zu Mensch über andere Wege als den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Erkrankten überträgt. Eine Infektion durch winzige Tröpfchen in der Luft, die eingeatmet werden, ist weder bei der aktuellen Epidemie noch bei früheren Ausbrüchen beobachtet worden.

Die Verordnung der beiden US-Staaten geht nach einem Bericht des Senders CBS deutlich über die Richtlinien der US-Regierung hinaus. Es sei die bisher schärfste US-Maßnahme im Kampf gegen Ebola. Während die amerikanische Seuchenbehörde CDC lediglich eine freiwillige Quarantäne nach dem Einsatz in Westafrika anordnet, wollen New York und New Jersey die Betroffenen bis zu 21 Tage in staatlichen Einrichtungen isolieren. Als erster Fall wurde eine Krankenschwester nach ihrer Landung in New Jersey am Freitag in eine Universitätsklinik eingewiesen. Dort wurde bei ihr Fieber festgestellt. Inzwischen ergaben Tests, dass sie nicht mit Ebola infiziert ist, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Wegen der neuen Vorschriften müsse sie aber dennoch in Quarantäne bleiben, hieß es.

Die „New York Times“ gab am Samstag zu bedenken, dass es die lange Zwangs-Isolation Medizinern noch schwerer mache, sich für einen freiwilligen Hilfseinsatz in Westafrika beurlauben zu lassen. Eine Stellungnahme von Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen lag zunächst nicht vor.