Hat die an Ebola erkrankte Pflegehelferin in Madrid ihren Hund angesteckt? Geht das überhaupt? Die Behörden wollen kein Risiko eingehen und "Excalibur" einschläfern. Im Internet bricht ein Sturm der Entrüstung los.

Hat die an Ebola erkrankte Pflegehelferin in Madrid ihren Hund angesteckt? Geht das überhaupt? Die Behörden wollen kein Risiko eingehen und "Excalibur" einschläfern. Im Internet bricht ein Sturm der Entrüstung los.

 

Madrid - Nach der Infektion einer Pflegehelferin mit dem Ebola-Virus ist in Spanien ein Streit um das Schicksal des Hundes der Frau ausgebrochen. Die Madrider Behörden gaben die Anordnung, das Tier einzuschläfern. Der Ehemann der Ebola-Kranken, der wegen einer möglichen Infektion zur Sicherheit ebenfalls in die Quarantäne-Station eines Krankenhauses eingewiesen worden war, startete im Internet eine Kampagne zur Rettung des Hundes mit dem Namen „Excalibur“.

„Er ist allein in der Wohnung, hat Nahrung und Wasser. Da kann er niemanden anstecken“, sagte der Ehemann der Zeitung „El País“. Die Behörden hatten angeordnet, die Wohnung des Ehepaares in der Madrider Vorstadt Alcorcón zu desinfizieren und das Tier zu töten. Tierschützer setzten sich im Internet für das Tier ein. Experten wiesen darauf hin, dass die Gefahr einer Ebola-Infektion bei Hunden bisher kaum erforscht sei.

„Wir dürfen kein Risiko eingehen“, sagte der Präsident der Madrider Veterinärvereinigung, Felipe Vilas, der Zeitung. „Es ist logisch, das Tier zu eliminieren.“ Ein Madrider Gericht stellte am Mittwoch den Behörden die Erlaubnis aus, die Wohnung zu betreten und den Hund einzuschläfern. Ein Expertenteam war am Mittwochvormittag bereits auf dem Weg zu dem Haus.

Auf den nächsten Seiten klären wir die wichtigsten Fragen zum Thema

Wer ist ansteckend?

Menschen, die sich mit dem Ebola-Virus infiziert haben, sind ansteckend, sobald sie erste Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Halsschmerzen zeigen. Das bedeute umgekehrt, dass die Menschen die Krankheit in der Inkubationszeit nicht weitergeben können. Diese Zeitspanne liegt zwischen zwei und 21 Tagen.

Welche Körperflüssigkeiten übertragen das Virus?

Blut, Fäkalien und Erbrochenes von Patienten sind die am stärksten infektiösen Substanzen. Außerdem wurde das Virus in Muttermilch, Urin und Sperma nachgewiesen. Vor allem bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium wurde das Virus zudem auch in Speichel und Tränen gefunden. Wenn eine männliche Person die Krankheit überlebt, hält sich das Virus bis zu 90 Tage im Sperma. Experten raten den Betroffenen deswegen dringend, Kondome zu verwenden.

Wie wird das Virus von einem Menschen auf einen anderen übertragen?

Das Virus gelangt durch die Schleimhäute in den Körper, beispielsweise durch Mund und Augen. Auch Wunden und Verletzungen sind mögliche Eintrittspunkte. Neben dem direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten besteht auch die Gefahr, sich durch kontaminierte Gegenstände zu infizieren, etwa durch Kleider von Erkrankten.

Kann das Virus über die Luft übertragen werden?

Eine Infektion mit dem Krankheitserreger durch kleine Tröpfchen in der Luft, die eingeatmet werden, ist weder bei der aktuellen Ebola-Epidemie noch bei früheren Ausbrüchen beobachtet worden, wie die WHO betont.

Gibt es Anzeichen dafür, dass das Virus mutiert?

Dass das Ebola-Virus mutieren und sich dann etwa durch die Luft verbreiten könnte, ist laut WHO eine Spekulation, für die es keinerlei Belege gibt.

Wie kann ich mich auf Reisen schützen?

Laut WHO ist das Risiko gering, sich auf einer Reise in die betroffenen Länder anzustecken. Reisende sollten den körperlichen Kontakt zu Personen meiden, die mögliche Symptome zeigen. Außerdem rät die WHO dazu, sich regelmäßig die Hände zu Waschen und zu desinfizieren.