Obwohl er sich krank fühlt, wird ein Mann aus Liberia von einem Krankenhaus in Dallas wieder nach Hause geschickt. Ein Fehler, wie sich herausstellt. Der Mann hat Ebola. Nun drängt sich eine Frage auf: Wie konnte das passieren?

Obwohl er sich krank fühlt, wird ein Mann aus Liberia von einem Krankenhaus in Dallas wieder nach Hause geschickt. Ein Fehler, wie sich herausstellt. Der Mann hat Ebola. Nun drängt sich eine Frage auf: Wie konnte das passieren?

 

Atlanta - Der erste in den USA erkrankte Ebola-Patient hatte offenbar Kontakt zu Dutzenden Menschen. Der Sender NBC berichtet von etwa 80 Leuten, die mit dem Fernfahrer zu tun hatten; darunter auch mehrere Kinder. Der 42-Jährige war aus Liberia gekommen und hatte in Texas Krankheitssymptome gespürt - war aber von der Klinik zunächst nicht ernst genommen worden. Erst zwei Tage später habe das Krankenhaus ihn tatsächlich auf Ebola untersucht. Das Virus wurde im Körper des Mannes eindeutig nachgewiesen.

Trotz Fiebers und Schmerzen sei sein Onkel vom Krankenhaus abgewiesen worden, sagte sein Neffe dem Sender NBC. „Ich musste die (Bundesgesundheitsbehörde) CDC anrufen, damit etwas passierte. Ich hatte Angst um sein Leben und er hat nicht die angemessene Hilfe bekommen.“ Von Atlanta aus habe die Behörde dann die Einweisung des 42-Jährigen angewiesen. Er habe zudem befürchtet, dass sein Onkel andere Menschen anstecken werde, solange dieser nicht in eine Klinik kommt, sagte der Neffe.

Noch gibt es darauf keine Hinweise. Doch der Mann war Dutzenden Menschen begegnet. Freunde berichteten der „Washington Post“, für den Liberianer sei ein Festessen gegeben worden - dabei sei er mit vielen Menschen in Kontakt gekommen. Offiziell wird von „bis zu 18 Personen“ gesprochen, darunter fünf Kindern im Schulalter. Die Kinder stünden zu Hause unter Beobachtung. Sie würden aber keinerlei Symptome zeigen. Alle anderen Schüler ihrer Schule hätten einen Brief mitbekommen, der die Eltern über die Umstände informiere. Sie sollten auf Symptome achten, Grund zur Sorge gebe es aber nicht.

Der 42-Jährige war von Monrovia über Brüssel und Washington nach Dallas geflogen. Krankheitssymptome wurden aber erst in den USA festgestellt. Sein Zustand wird als ernst beschrieben.

Es ist das erste Mal, dass sich ein Mensch in Afrika mit Ebola infiziert hat und erst auf einem anderen Kontinent erkrankt ist. Zuvor waren schon fünf Ebola-Patienten aus Westafrika eigens zur Behandlung in die USA geflogen worden. 1976 hatte sich ein Forscher bei Laborarbeiten in Großbritannien mit dem Ebola-Virus angesteckt, er zeigte aber nur geringe Symptome.

Mindestens 1500 Dosen eines experimentellen Ebola-Impfstoffes sollen Anfang 2015 für medizinisches Personal und andere Helfer in Westafrika eingesetzt werden. Kanada spendete der Weltgesundheitsorganisation die Substanz, die erstmals in den nächsten Tagen in den USA an gesunden Probanden getestet werden soll. Tests mit einem zweiten erfolgversprechenden Impfstoff laufen bereits seit September in den USA und Großbritannien.