Andrea Krueger ist vom Land Baden-Württemberg mit der Staufermedaille ausgezeichnet worden, für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Krueger war unter anderem lange Jahre Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Nord und davor Stuttgart-Mitte.

S-Nord - Schöffin am Landgericht Stuttgart, 18 Jahre Bezirksvorsteherin, zuerst von Stuttgart-Mitte, dann von S-Nord, Mitglied im Caritasrat Stuttgart und stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) Baden-Württemberg – das sind nur einige der Ehrenämter, die Andrea Krueger schon innehatte. Für ihr Engagement ist die studierte Finanzwirtin nun mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt worden, eine Auszeichnung, die der Ministerpräsident verleiht.

 

Vermitteln zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern

Übergeben wurde die Medaille vom Bürgermeister für Krankenhäuser und Allgemeine Verwaltung, Werner Wölfle, im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus. „Ich freue mich sehr, die Medaille einer so engagierten Mitstreiterin für ein lebenswertes Stuttgart überreichen zu dürfen“, sagte er und erinnerte sich an die „langjährige, gute Zusammenarbeit und die vielen gemeinsamen Aktionen“. Neben Familie und den hauptberuflichen Tätigkeiten bei der Oberfinanzdirektion Stuttgart, dem Finanzministerium Baden-Württemberg und von 2006 bis 2011 als Landtagsabgeordnete für die CDU habe sie immer Zeit gefunden, sich bürgerschaftlich zu engagieren. Das sei bemerkenswert. Er lobte sie als „Anwältin für die Anwohner des Stadtbezirks“, die als Bezirksvorsteherin stets versucht habe, zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern zu vermitteln. „Das alles rechtfertigt diese Auszeichnung mehr als genug“, befand er.

Wenn sie die Liste ihrer Ehrenämter so höre, dann wundere sie sich selbst, wie das alles in ein Leben passe, sagte Andrea Krueger sichtlich gerührt, als sie die Medaille entgegennahm. Aber dann fand sie doch eine Erklärung: „Andere spielen Tennis oder Golf, ich habe eben Ehrenämter.“ Außerdem habe sie so viel bekommen in ihrem Leben, sie habe einfach das Gefühl, etwas zurückgeben zu müssen.

Auch ihre Auszeichnung möchte Krueger gerne teilen. Sie nehme sie stellvertretend für alle entgegen, die Tag für Tag wie Steinchen im Mosaik dazu beitragen, dass diese Welt ein wenig besser werde, sagte sie. „Denn es ist nie einer allein, egal in welcher Funktion. Man braucht immer ein starkes Team!“ Ihr Engagement sei immer Teil ihres Lebens gewesen, es habe sich einfach mitentwickelt, erzählte Krueger. Begonnen hatte es im Elternbeirat der Kita, in die ihre Kinder gingen, später kam der Gesamtelternbeirat Baden-Württemberg und nach und nach weitere Ämter hinzu.

Dreiklang von Bildung, Familie, Gesellschaft

Wie ein roter Faden ziehe sich der Dreiklang Bildung, Familie und Gesellschaft durch ihr Leben. Und diesem möchte sie auch in Zukunft treu bleiben, denn auf ihren Lorbeeren ausruhen will sie sich nicht. Nur ihre Schwerpunkte, die hätten sich eben passend zu ihrem Alter verlagert, sagte Krueger schmunzelnd.

Momentan beschäftige sie sich mit der Geschichte ihrer Mutter, die wie viele andere nach dem Krieg aus Ostpreußen fliehen musste. Neben ihrem Job als Referentin im Finanzministerium werde ihr neuer zeitlicher Schwerpunkt deshalb wohl die Entsendung durch den Bund der Vertriebenen in den Rundfunkrat des SWR sein. Auch in der donauschwäbischen Kulturstiftung und im Caritasrat werde sie sich weiter engagieren.

Die Staufermedaille soll aber auf jeden Fall einen Ehrenplatz bekommen, vielleicht auf dem kleinen Kaminsims, neben dem Familienporträt, der U-12-Tunnel-Gesteinsprobe und dem Glasstein, der an ihre Mitgliedschaft in der Bundesversammlung erinnert.