Rund 12 000 Unterschriften und dennoch keine Chance für eine Ampel mit Humor? Stuttgart lehnt eine Äffle- und Pferdle-Ampel bislang ab. Andere schwäbische Kommunen wären da - vielleicht - weniger streng.

Ehingen - Vorkämpfer von Ampeln mit den schwäbischen Figuren Äffle und Pferdle setzen Hoffnungen auf die schwäbische Bierkulturstadt Ehingen. Dort wurde kürzlich vor einer Schule eine Mainzelmännchen-Fußgängerampel in Betrieb genommen. Wenn so etwas in Baden-Württemberg möglich ist, warum dann nicht auch eine Äffle- und Pferdle-Ampel, fragen sich Klaus Winter und Joachim Kölle, Sprecher des Fanclubs für die beiden Figuren. In Ehingen scheine man immerhin - anders als in Stuttgart - nicht grundsätzlich abgeneigt zu sein.

 

„Das ist eine interessante Sache, ich wünsche (dem Fanclub) alles Gute“, sagte der Leiter des Ehinger Ordnungsamtes, Ludwig Griener, auf Anfrage. „Wir sind offen, aber es gibt derzeit keine Veranlassung, sich damit auseinanderzusetzen.“ Laut Griener ist in Ehingen, das mit vier historischen Brauereien und rund 40 Biersorten als Bierkulturstadt Werbung für sich macht, bis auf weiteres keine neue Ampelanlage geplant.

12 000 Unterschriften für die Ampel

Ende Juni hatte der Fanclub 12 000 Unterschriften von Befürwortern einer Äffle- und Pferdle-Ampel an die Stadt Stuttgart übergeben. Sozialbürgermeister Werner Wölfe erklärte jedoch, so eine Ampel sei aus juristischen Gründen nicht zulässig. Die Kommune könne daher bei einem Unfall haftbar gemacht werden, sollte sie die Ampel erlauben.

In der schwäbischen Stadt Augsburg (Bayern) hat man sich für dieses Problem einen Kompromiss einfallen lassen: Dort leuchtet an einer Ampel bei Grün der Augsburger Puppenkisten-Star Kasperl, bei Rot erscheint das herkömmliche Warnmännchen mit den ausgestreckten Armen.