Im Botnanger Bürgerhaus wurden Ehrenamtliche aus verschiedenen Sparten für ihre Dienste gewürdigt.

Botnang - Selten werden sie für ihre Dienste belohnt und die meisten werden nicht einmal angemessen gewürdigt. Ehrenamtliche Helfer, die so vieles in Sachen Vereinsleben und Soziales überhaupt erst möglich machen, erwarten oft keine überschwänglichen Dankesbekundungen. Beim alljährlichen Ehrenamtsempfang in Botnang wurden am vergangenen Freitag genau jene ausgezeichnet, die eigentlich keinen Lohn erwarten.

 

Das Konzept ist denkbar einfach: Einmal im Jahr werden Ehrenamtliche und Engagierte ins Bürgerhaus eingeladen. Organisiert wird der Abend vom Bezirksamt und dem Bezirksbeirat, es gibt gutes Essen, musikalische Untermalung, in diesem Jahr durch den Chor „Sound of Botnang“, und ein gemütliches Miteinander. „Wir versuchen mit unseren Einladungen, in jedem Jahr einen anderen Aspekt oder eine andere Gruppe von engagierten Mitbürgern zu berücksichtigen“, sagte Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle in seiner Begrüßungsrede vor den Helfern und Vertretern der Fairtrage-Steuerungsgruppe, der Jugendfarm und der Kirchengemeinden.

Mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet

Die FDP-Bezirksbeirätin Martina Weishaupt brachte in ihrem Grußwort die Motivation vieler ehrenamtlicher Helfer auf den Punkt: „Genugtuung liegt im Einsatz, nicht im Erfolg“, zitierte sie Mahatma Gandhi. Eine besondere Überraschung hielt der Abend für drei Damen aus dem Publikum bereit. Klara Rieger, Gertrud Schmidt und Hildegard Hörsch wurden für langjährige freiwillige Dienste mit der Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Stuttgart gewürdigt. „Es ist eine Auszeichnung für Menschen, die praktisch wirken, aber keine Ämter inne haben“, sagte Wolfgang Stierle bei der Verleihung.

Klara Rieger ist seit Mitte der 1990er Jahre in verschiedenen Institutionen der Kirchengemeinde Sankt Clemens tätig. Unter anderem ist sie Mitglied des Sozialausschusses, ist Rechnungsführerin bei der Nachbarschaftshilfe und leitete bis 2014 das Café Regenbogen. „Ich war von der Auszeichnung total überrascht“, sagte sie. Zwar sei die Tätigkeit nicht immer einfach, aber ans Aufhören habe sie in all den Jahren keine Sekunde lang gedacht. „Es geht darum, anderen zu helfen, wo Not ist. So einfach ist das.“

In verschiedenen Bereichen tätig

Auch Gertrud Schmidt ist in Botnang in verschiedenen Bereichen tätig. Nachbarschaftshilfe, Asylbetreuung und Mittagstische für Ältere und Bedürftige sind nur ein Teil ihres Engagements. Zudem ist sie auch Ansprechpartnerin für die Sozialstation und organisiert Besinnungstage für andere ehrenamtliche Helfer. „Es ist ein Arbeiten um der Menschenwillen, da geht es nicht um meinen eigenen Spaß“, sagt sie. In die vielen Ämter sei sie quasi hereingewachsen. „Man fängt an und entwickelt dann Ideen und Konzepte.“

Für die Fitness der Senioren im Bezirk setzt sich Hildegard Hörsch seit 1979 ein. Angefangen hat ihre Tätigkeit mit einer Gymnastikgruppe bei der Arbeiterwohlfahrt. Mittlerweile leitet sie mehrere Gruppen in verschiedenen Kirchengemeinden und betreut eine Folklore-Tanzgruppe. „Das ist ganz natürlich gewachsen“, erzählt Hörsch. Mittlerweile seien ihre Gruppenangebote ein fester Bestandteil bei vielen Mitgliedern. Alle drei Damen haben jedoch eines gemeinsam: Das Helfen anderer bereitet ihnen sichtlich Freude.