Wo im Kornwestheimer Rathaus heute noch das Notariat ist, könnte bald Platz für Kindergartengruppen geschaffen werden. Denn die Zahl der Einwohner steigt weiter an.

Kornwestheim - Böse Zungen behaupten, einem Kindergarten gleiche das Rathaus schon lange. Künftig könnte diese Unterstellung der Wahrheit entsprechen. Die Stadtverwaltung prüft, ob sich die Räume des Notariats und des Betriebsarztes im Erdgeschoss des kubusartigen Anbaus als Kindergarten herrichten lassen. Sollten sich die Räumlichkeiten als geeignet erweisen, könnte der Rathaus-Kindergarten als Ersatz für die zwei Gruppen im Paulusgemeindehaus dienen.

 

Diese werden, obgleich sie erst 2014 in das Gemeindehaus an der Rosensteinstraße eingezogen sind, das Feld in absehbarer Zeit schon wieder räumen müssen. Die evangelische Kirchengemeinde, bei der sich die Stadt Kornwestheim eingemietet hat, plant den Abriss des Gemeindehauses für dass Jahr 2019.

Wohin dann mit dem Kindergarten? Vielleicht ins Rathaus, wo vermutlich im kommenden Frühjahr das Notariat seine Büros räumt – eine Folge der Notariatsreform in Baden-Württemberg. Die Grundbücher gehen ins Grundbuchzentralarchiv auf dem Salamander-Areal, das Grundbuchamt wird vom Amtsgericht in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) aus geführt. Die Notariatsaufgaben werden landesweit von selbstständigen Notaren erfüllt.

Die Stadtverwaltung braucht die Räume nicht mehr

Die Stadtverwaltung selbst benötige die Räume nicht, sagt der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier. Er kann der Idee vom Kindergarten in der Verwaltungszentrale durchaus Positives abgewinnen. „Der Kindergarten ist ja eine städtische Einrichtung. Und er kann fürs Rathaus ja auch ein belebendes Element sein.“ Allgaier geht davon aus, dass es Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten bis 14 Uhr sein werden, die ins Rathaus einziehen. Zurzeit errechnet die Stadtverwaltung, was ein Umbau des Erdgeschosses kosten würde. Geprüft wird auch, wo der zwingend vorgeschriebene Außenbereich eingerichtet werden kann. Erforderlich ist zudem das Plazet des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg.

Weil es sich nur um eine Verlagerung von zwei Kindergartengruppen handeln würde, würden keine neuen Plätze geschaffen. Der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier will aber nicht ausschließen, dass auch das noch notwendig sein wird. Entgegen der Bevölkerungsprognosen aus den vergangenen Jahren wird die Zahl der Einwohner in Kornwestheim weiter ansteigen.