Der baden-württembergische Verbraucherminister Peter Hauk will das Modell einer einfachen, privaten und zusätzlichen Altersvorsorge – unter dem Dach der gesetzlichen Rentenversicherung.

Stuttgart - Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) hat in einem Brief an Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) für die Einführung eines Vorsorgekontos zur zusätzlichen Alterssicherung geworben. Dabei handelt es sich um eine Art Riester-Rente unter dem Dach der gesetzlichen Rentenversicherung, die aber ohne die bei „Riester“ fälligen Abschlusskosten, Provisionen und Verwaltungskosten der Anbieter auskommt. Da die gesetzliche Rentenversicherung eine Non-Profit-Organisation sei, käme das gesamte Ersparte, eine Rendite sowie ein Förderbetrag den Versicherten zugute. Sparer können sich das Geld später als Zusatzrente auszahlen lassen oder damit Rentenabschläge der „Gesetzlichen“ ausgleichen. Auch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Baden-Württemberg, der Bund der Versicherten sowie das Magazin Öko-Test – das die Riester-Rente kritisch beleuchtete – sind für das Vorsorgekonto.

 

„Private Altersvorsorge muss einfach, transparent und kostengünstig sein“, sagte Hauk am Mittwoch. Man fordere das Vorsorgekonto als „staatlich gefördertes Basisprodukt für die private Altersvorsorge“. Jeder Bürger soll das Recht erhalten, ein Vorsorgekonto bei der DRV einzurichten, auf das er flexibel Monatsbeiträge einzahlen kann. Das Vorsorgekonto verspricht keine feste Verzinsung, „in guten Jahren werde ein Teil der Erträge auf die hohen Kante geparkt, um magere Erträge schwacher Jahre auszugleichen“, sagt die DRV Baden-Württemberg. Das Modell des Vorsorgekontos hätte in den letzten 18 Jahren eine Verzinsung von 5,39 Prozent ergeben – ein relativ guter Wert. Minister Hauk plant eine Bundesratsinitiative, falls der Bund auf seine Idee nicht reagieren sollte.