Im Goldenen Saal in Wien sind sie schon gewesen. Im Jahr 2015 dürfen die 100 jungen Musiker des Jugendsinfonieorchesters Göppingen in der Carnegie Hall in New York auftreten und Europa vertreten.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)
Göppingen – - In Budapest, Barcelona, Trondheim und Riga ist das Göppinger Jugendsinfonieorchester schon gewesen. Im Jahr 2015 vertreten die 100 Musiker im Alter von 13 bis 19 Jahren Europa beim International Music Festival New York. „Das war gar nicht geplant“, sagt der Musikschulleiter Martin Gunkel (52), der das Orchester seit 25 Jahren leitet.
Sie dürfen in der Carnegie Hall auftreten. Schüchtert eine solche berühmte Bühne Ihre jungen Musiker nicht ein?
Nein, das motiviert eher. Die Jugendlichen proben dann noch intensiver, obwohl ich mich sowieso über den Probefleiß nicht beklagen kann.
Wie kam es zur Einladung nach New York?
Vergangenes Jahr haben wir im Goldenen Saal der Wiener Philharmoniker gespielt. Die Akustik war fantastisch und wir haben gerade noch so auf die Bühne gepasst. Das Orchester hat sehr schön gespielt – Werke von Schubert und Verdi – und wir hatten das Glück, dass Vertreter aus New York im Zuschauerraum saßen. Wenige Wochen danach hatten wir dann eine offizielle Einladung.
Wo werden Sie wohnen?
Alleine das ist schon eine tolle Sache: Wir sind in einem Wolkenkratzerhotel direkt an der Carnegie Hall untergebracht, damit sich die Orchester gegenseitig kennen lernen. Es wird aus jedem Kontinent eines dabei sein. Wir sind der Vertreter Europas, das ist eine große Ehre.
So viele Jugendliche in einem Hotel? Da geht es bestimmt hoch her?
Unser Orchester, das kann ich wirklich sagen, hat Disziplin. Das sind ganz normale Jugendliche und wenn die bei uns mitfahren, dann benehmen sie sich gut. Darauf kann ich mich auch verlassen.
Was werden Sie spielen?
Mit ziemlicher Sicherheit von Antonín Dvorák die Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“: Die haben wir zuletzt in Florenz gespielt und werden sie nun wieder repetieren. Aber vorher reisen wir erst noch diesen Sommer nach London und geben dort drei Konzerte. Da steht die 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven im Mittelpunkt.
Sie selbst sind so ganz schön herumgekommen. Das schaffen nicht viele Dirigenten.
Stimmt. So habe ich das noch gar nicht betrachtet. Geplant war das nicht. Wir haben ja ganz klein angefangen mit einer Einladung unserer Partnermusikschule in Barcelona. Nach dem Konzert vor 1700 Spaniern kam die Einladung zum nächsten Festival. Später, in Florenz, hatten wir dann das Glück, dass die Bürgermeisterin von Riga anwesend war, die uns nach Lettland eingeladen hat, und so ging es weiter.