Schon einmal beherrschte der IS die historische Oasenstadt Palmyra. Damals sprengten die Extremisten einzigartige Kulturgüter. Die Region ist auch wichtig für die Gas- und Energieversorgung Syriens.

Damaskus - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist erneut in die historische Oasenstadt Palmyra einmarschiert. Die Dschihadisten hätten die syrische Stadt in Zentralsyrien nach heftigen Kämpfen mit Regierungstruppen am Samstag erobert, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Zugleich nahm der IS in Zentralsyrien auch mehrere wichtige Gasfelder ein.

 

Der IS hatte Palmyra bereits in der Vergangenheit fast ein Jahr lang unter Kontrolle. Damals zerstörten die Extremisten zahlreiche einzigartige, rund 2000 Jahre alte Ruinen, die zum Unesco-Welterbe gehören. So sprengten sie die Tempel Baal und Bal-Schamin sowie den Triumphbogen. Im März dieses Jahres konnten Regierungstruppen Palmyra mit russischer Luftunterstützung wieder zurückerobern.

Regierungskräfte haben 100 Kämpfer verloren

Nach Kämpfen mit syrischen Regierungstruppen hätten die Extremisten jetzt das Gasfeld Dschihar eingenommen, meldeten die Menschenrechtsbeobachter und armeenahe Kreise. Auch das IS-Sprachrohr Amak berichtete von dem Vormarsch der Terrormiliz.

Die regimenahe Nachrichtenseite Al-Masdar berichtete, die dort stationierten Nationalen Verteidigungskräfte (NDF) seien zum Rückzug gezwungen gewesen. Die Regierungskräfte hätten 100 Kämpfer verloren. Demnach schickte die Armee neue Truppen in die Region.

Mittlerweile kontrolliert die Terrormiliz wieder mehrere Gasfelder

Der IS beherrscht im Norden und Osten Syriens trotz einiger Verluste noch immer große Gebiete. Die Terrormiliz hatte in dieser Woche eine Offensive in der Region um Palmyra begonnen und die Regimetruppen aus mehreren Richtungen angegriffen. Mittlerweile kontrolliert die Terrormiliz wieder mehrere Gasfelder, darunter Al-Schair.

Dieses hatten die Extremisten bereits 2014 sowie im Mai dieses Jahres zeitweilig unter Kontrolle. Die Gasanlagen wurden bei den Kämpfen schwer beschädigt. Die Gasfelder und Pipelines in der Region sind von zentraler Bedeutung für die Energieversorgung des Landes.