Nach jahrelanger Diskussion ist die Afternhaldenstaffel in Heslach nun saniert und eingeweiht worden. Einst galt sie nicht als das schönste Fleckchen des Stadtteils, obwohl sie doch eine historische Verbindung zwischen der Böblinger und der Gebelsbergstraße war, die bereits im 13. Jahrhundert Erwähnung fand.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Heinz Zimmermann erinnert sich noch gut, wie er als Kind mit seinem Schlitten die Afternhaldenstraße hinuntergefahren ist. Die Verbindung zwischen Böblinger- und Gebelsbergstraße liege ihm als Ureinwohner von Heslach sehr am Herzen. Deshalb ist er froh, dass diese nun endlich wieder ein neues Gesicht erhalten hat. Das Haus seiner Familie grenzt direkt an die Staffel, seine Schwester Lore Fischer lebt noch darin. Die Schwester sei nicht nur das „Tagblatt von Heslach“, sei also bestens informiert, sondern habe dazu beigetragen, dass die Umgestaltung realisiert werden konnte. Ihr Grundstück musste neu angeordnet werden, weil ein Teil der Staffel auf ihrem Grundstück lag.

 

Lange war der Fußweg nicht für seine attraktive Erscheinung bekannt. Ebenfalls seit langer Zeit – seit ungefähr zwölf Jahren – setzt sich der Bezirksbeirat Süd für eine Neugestaltung und Verschönerung der Afternhaldenstaffel ein. Im Frühjahr dieses Jahres waren schließlich alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, die Planung stand. In dieser Woche haben Vertreter der Stadt, des Bezirksbeirats Süd, die Firma Hofbräu und zahlreiche Bürger die Staffel offiziell eingeweiht.

Die rund 10 000 Quadratmeter große Fläche entlang des Weges wurde grüner, anstatt des alten Geländers wird der Weg nun von einer Steinmauer gesäumt und sowohl am oberen als auch am unteren Ende laden größere Flächen zum Sitzen ein. Laut Detlef Kron, Leiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung, kostete die gesamte Maßnahme insgesamt 370 000 Euro. Rund 220 000 Euro seien über verschiedene Fördertöpfe von Bund und Land zusammen gekommen. Die restlichen 150 000 Euro habe die Stadt finanziert. Die kleine Staffel gehört zum Sanierungsgebiet Stuttgart 22, das Ende 2014 ausläuft. Aus diesem Grund mussten die Maßnahmen Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Kron hält das Projekt für eine „Win-win-Situation“ für Stadt, die Nachbarschaft und das angrenzende Gewerbe. „Es könnte ein Vorbild für weitere Projekte in Heslach sein“, betonte er.

Auch der Bezirksvorsteher Raiko Grieb bezeichnete die Einweihung als einen freudigen Anlass. „Die Staffel war ein wichtiges Anliegen des Bezirksbeirats“, sagte er. Zumal die Afternhaldenstaffel eine geschichtsträchtige Straße sei, die zur Identität Heslachs gehöre, so Grieb, und fügte hinzu: „Es ist die traditionelle Verbindung zwischen Wein und Bier.“ Oben werde der Wein angepflanzt, unten sei die Brauerei.

Für die lange Verzögerung der Sanierungsarbeiten gab es verschiedene Gründe. Zum einen hatte ein Anwohner Einspruch gegen den geplanten Spielplatz eingelegt. Ferner erwies es sich als schwierig, einen Teil der Straße und die dazugehörigen Leitungen umzulegen. Zudem musste sich das Stadtplanungsamt mit Anwohnern und privaten Projektbeteiligten einigen, da nicht die gesamte Straße auf städtischem Gebiet liegt.

Geholfen hat bei letzterem die Brauerei Hofbräu, die sich ebenfalls lange einen schöneren Zugangsbereich für ihr Gelände gewünscht hatte. „Es wird sich bei uns auf dem Areal in nächster Zeit noch viel tun“, kündigte Franz Schropp, technischer Geschäftsführer bei Hofbräu an. Man plane einiges neu zu strukturieren. Genaueres wollte Schropp dazu noch nicht sagen.