Viele haben noch das niedliche Eisbärenbaby Wilbär aus der Stuttgarter Wilhelma vor Augen. Heute lebt der 400-Kilogramm-Eisbär in Schweden und liebt Ballspiele. Zu seinem siebten Geburtstag am 10. Dezember wünscht man sich in Schweden Nachwuchs.

Stuttgart - Die Stuttgarter erinnern sich noch gut und gerne an das kleine weiße Fellknäuel, dass am 10. Dezember 2007 in der Wilhelma das Licht der Welt erblickt hat. Über zwei Monate hielt die Wilhelma damals das Ereignis von der Eisbärengeburt geheim, erst Ende Februar ging der Zoo mit der Paukenschlagmeldung an die Öffentlichkeit. Eisbärbaby Wilbär hatte schnell die Herzen der Besucher erobert, und die strömten von weit her in den zoologisch-botanischen Garten am Neckar.

 

Umso mehr schmerzte der Abschied nach Schweden im Mai 2009. Wilbär, inzwischen zum Eisbär-Jüngling gereift, wurde an den Orsa-Bärenpark in Grönklitt, 300 Kilometer nordwestlich von Stockholm, in die größte Eisbärenanlage der Welt abgegeben. Von hier kommen nun Grüße kurz vor dem siebten Geburtstag des schwäbisch-schwedischen Eisbären.

Wilbär liebt blaue Bälle

Und die fallen reichlich verspielt aus. Denn obwohl Wilbär längst erwachsen ist, liebt er es, durch den Schnee zu toben. "Wilbär ist sehr verspielt. Wenn er von uns etwas zur Beschäftigung bekommt, fängt er gleich an, damit zu spielen. Blaue Bälle mag er besonders. Er hatte schon einmal einen großen blauen Ball mit 60 Zentimetern Durchmesser, den er sehr mochte“, erzählt Anders Björklund, der Leiter des Raubtierparks in Grönklitt. Die Anlage "Polar World" bietet mit ihren 40.000 Quadratmetern, auf denen Schneekanonen jedes Jahr für 15 Meter hohe Schneehügel sorgen, auch reichlich Platz zum Spielen und Toben.

Für die Farbe Blau scheint Wilbär ebenfalls eine Vorliebe zu haben. Denn zur Abwechslung hat der Eisbärenmann sozusagen als frühzeitiges Geburtstagsgeschenk diesmal zwei Bälle bekommen, einen roten und einen blauen, weiß Björklund weiter zu berichten. "Das hat ihn erst einmal durcheinander gebracht. Nach einer Weile hat er sich für den blauen entschieden, ihn aus dem Wasser gefischt, auf den Schneehügel getragen und mit dem Ball herumgetollt … stundenlang.“ Und nickt schließlich mit dem Kopf auf dem Ball ein.

Hoffnung auf Nachwuchs - in Stuttgart und in Schweden

Ob Wilbär ausreichend Interesse in Sachen Familienplanung für seine Gefährtin Ewa aufgebracht hat, ist noch unklar. Wilbär und die ein Jahr ältere Ewa verstehen sich gut, doch bisher hat Stuttgart keine Meldung über im fernen Schweden zu erwartenden Nachwuchs erreicht. Doch dort ist man voller Hoffnung, dass es in diesem Frühjahr mit der Paarung geklappt hat. Die Antwort wird es erst im Dezember geben.

Nicht anders sieht es in Wilbärs ehemaliger Kinderstube aus. Auch hier können die Pfleger von Corinna, der Mutter von Wilbär, weiter nicht sagen, ob die Eisbärendame trächtig ist. Denn eine Schwangerschaft ist der 300-Kilogramm-Eisbärin von außen partout nicht anzusehen. "Auch an ihrem Verhalten können wir noch nichts eindeutig ablesen“, sagt die Kuratorin Ulrike Rademacher. Dabei wäre die Meldung über ein Geschwisterchen für Wilbär sicher das schönste Geschenk zum Eisbären-Geburtstag. Und vielleicht kommt eine Vaterschaft ja noch obendrauf!