Beim Schokoladenzug leuchten die Augen der Kinder, doch sonst dürfte diese Ausstellung in erster Linie viele Erwachsenen erreichen, deren Herz für Modelleisenbahnen schlägt. Einmal im Jahr fährt die Abteilung Pflege des Kulturgute der SKG Stuttgart ihre Kostbarkeiten auf.

Stuttgart - Beim Schokoladenzug leuchten die Augen der Kinder, doch sonst dürfte diese Ausstellung in erster Linie viele Erwachsenen erreichen, deren Herz für Modelleisenbahnen schlägt. Einmal im Jahr fährt die Abteilung Pflege des Kulturgutes Alte Spieleisenbahnen, Blechspielzeug und Dampfmaschinen der SKG Stuttgart ihre Kostbarkeiten auf. Seit 2005 findet die 1981 begonnene Veranstaltung im Häussler-Bürgerforum neben der Schwabengalerie statt, traditionell ist sie dem Vaihinger Weihnachtsmarkt angeschlossen.

 

Hagen von Ortloff ist mit einer Rarität dabei

Diesmal stellt der Verein um seinen Vorsitzender Lüder Hugendubel am 26. und 27. November aus. Auf 700 Quadratmetern werden 800 Meter Gleis verlegt. Darauf verkehren dann 130 Lokomotiven und um die 70 Personen- und Güterwagen. 20 Anlagen in acht unterschiedlichen Spurgrößen verdeutlichen die ganze Vielfalt. „Auch wenn es inzwischen Nachahmer in kleinerem Format gibt, so ist unsere Ausstellung immer noch unerreicht. Das wird uns jedes Jahr von Fachleuten aus ganz Europa bescheinigt“, ist Hugendubel stolz.

Um dem Fachpublikum Neues bieten zu können, beleuchtet der Verein dieses Jahr das Thema Spezialtransporte und 100 Jahre Mitropa. Die Mitteleuropäische Schlafwagen- und Speisewagen AG war in Deutschland, Österreich und Ungarn sowie auch beim Orient-Express zuständig. Ein echtes Liebhaberstück der Ausstellung wird der Märklin-Lazarettzug sein. „Diese Wagen wurden mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Klappt man die Bedachung auf, sieht man Bahren mit Verwundeten oder einen komplett eingerichteten Operationssaal“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dieter Frey über Modellbaukunst aus den Jahren 1907 bis 1922.

Auch Hagen von Ortloff, der aus dem Fernsehen bekannte „Eisenbahn-Romantiker“, ist wieder mit einer echten Rarität am Start. „Ich habe über Ebay eine ganz seltene englische Lok und ein paar Wagen erstanden.“ Der blaufarbene Zug wird wie alle anderen seine Runden drehen.