Mit einem Traumstart für die deutsche Eishockey-Auswahl hat die Weltmeisterschaft in Köln und Paris begonnen. Insbesondere ein NHL-Profi war Garant für den ersten Sieg.

Köln - Nach der Schlusssirene stürmte die gesamte deutsche Eishockey-Auswahl auf Thomas Greiss zu: Der NHL-Goalie war nach dem erfolgreichen WM-Auftakt gegen die USA der erfolgreiche Matchwinner. „Wenn wir nicht so eine Torwart-Leistung von Thomas bekommen, dann geht das Spiel anders aus. Es war unglaublich, das kann man nicht beschreiben. Er war immer da“, lobte Torschütze Tobias Rieder nach dem 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) am Freitagabend in Köln gegen den Mitfavoriten. Sieg-Torschütze Patrick Hager schwärmte nach seinem Treffer sechs Minuten vor Schluss ebenfalls von Greiss’ „Weltklasse“.

 

„Um eine Topnation zu schlagen, brauchen wir eine hervorragenden Torhüter, den haben wir heute gehabt“, sagte Bundestrainer Marco Sturm. 42 Schüsse hatte Greiss gegen die topbesetzen US-Profis abgewehrt, immer wieder stand der Keeper der New York Islanders im Mittelpunkt. Nur den zwischenzeitlichen Ausgleich durch US-Kapitän Connor Murphy konnte der Füssener nicht verhindern (51.). Ansonsten rettete er mit stoischer Ruhe in etlichen brenzligen Situationen. „Es war unglaublich, mit der Mannschaft dieses Ding gewinnen zu können. Es hat viel Spaß gemacht“, sagte Greiss bescheiden.

Erfolg weckt Erinnerungen an das Eismärchen vor sieben Jahren

Mit drei Punkten gegen die mit etlichen NHL-Spielern gespickte US-Auswahl war nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Nun weckt der Erfolg Erinnerungen an das Eismärchen vor sieben Jahren. Bei der damaligen Heim-WM drang der Gastgeber sensationell bis ins Halbfinale vor und beendete das Turnier als Vierter. Auch damals war ein Torhüter ein Garant für die grandiose WM: Dennis Endras, der diesmal nicht zum Kader gehört.

Nun sorgte Greiss dafür, dass sich die Deutschen von 18 688 Zuschauern feiern lassen durften. „Da steigt natürlich jetzt die Euphorie. Das zeigt, was alles möglich ist, wenn wir so kämpfen“, sagte Verteidiger Konrad Abeltshauser. „So ein Gefühl nach dem Spiel, diese Freude, die wollen wir natürlich wieder haben. So ein Gefühl, das macht süchtig.“ Auch NHL-Stürmer Rieder von den Arizona Coyotes meinte: „Das beflügelt für die nächsten Spiele.“

Schon an diesem Samstag (20.15 Uhr/Sport1) könnte die Euphorie aber einen Dämpfer bekommen: Der neunmalige Titelträger Schweden gilt als eine Nummer zu groß für den WM-Gastgeber. Traditionell liegt den Deutschen die Spielweise der Skandinavier überhaupt nicht. Ob Kapitän Christian Ehrhoff dann wieder einsatzbereit ist, sagte Bundestrainer Sturm nicht. Für das USA-Spiel hatte der frühere NHL-Star wegen einer Oberkörperverletzung kurzfristig passen müssen.