Böse Zungen sagen, der Eislinger Bürgermeister sei entmachtet worden. Doch die Verwaltung selbst betrachtet ihre Reform unaufgeregt als Schritt in die Zukunft.

Eislingen - Wenn es bei der Stadt Eislingen künftig um das Thema Schulen geht, dann ist dafür nicht mehr Dieter Kauderer im Dezernat 2 des Bürgermeisters Herbert Fitterling zuständig, sondern die bisherige Kulturamtsleiterin Maria-Luise Schäfer, die ins Dezernat 1 wechselte, das wiederum direkt dem Oberbürgermeister Klaus Heininger untersteht.

 

Die Freien Wähler wollten Fitterlings Einfluss beschneiden

Nun könnte man folgern, damit wäre Fitterling schultechnisch entmachtet worden. Das hatten unter anderem die Freien Wähler im Gemeinderat nach dem Hin und Her um die Gemeinschaftsschulen in der Stadt angestrebt. Sie hatten offen gefordert, Fitterling die Zuständigkeit für die Schulen zu entziehen.

„Tatsächlich hat das nichts damit zu tun. Die interne Verwaltungsreform ist lange zuvor in die Wege geleitet worden“, erklärt dagegen der Leiter des Haupt- und Personalamts, Eberhard Weiler.

Verwaltungsreform fußt auf einem Gutachten von 2012

Die Stadtverwaltung habe bereits im Jahr 2012 ein Gutachten bei einem Organisationsbüro zu einer Neustrukturierung in Auftrag gegeben, und zwar im Vorfeld des geplanten Rathausneubaus, damit sich die Abläufe bis zum Umzug einspielen könnten. „Wenn das neue Rathaus steht, werden wir unter anderem ein ganz neues Bürgerbüro haben, das mit dem heutigen Einwohnermeldeamt nichts mehr zu tun haben wird. Da macht es Sinn auch die anderen internen Zuständigkeiten entsprechend neu zu ordnen“, sagt Weiler.

Hinzu komme, dass der bisherige Amtsleiter für Schulen, Soziales und Liegenschaften, Dieter Kauderer, bald in Rente gehe und auch schon seit längerem leider erkrankt sei. „So hat man einiges neu aufgeteilt. In Detailfragen dazu hat uns auch die Gemeindeprüfungsanstalt auf Grundlage des externen Organisationsgutachtens beraten“, erklärt Weiler.

Aufwertung für das Kulturamt

So ist vor allem der Zuständigkeitsbereich von Dieter Kauderer neu aufgeteilt worden. Das Kulturamt ist aufgewertet zum Schul-, Kultur- und Sportamt. Marie-Luise Schäfer als Amtsleiterin hat zudem das Kinder- und Jugendbüro unter sich, das ja auch eng mit der Schulsozialarbeit verknüpft ist.

Auch Fitterling hat neue Aufgaben erhalten

Herbert Fitterling leitet als Bürgermeister weiterhin das Finanzdezernat, dem aber nicht nur die Kämmerei untersteht sondern jetzt auch das Ordnungsamt, das Bürgerbüro und das Standesamt zugeschlagen wurden, die vormals im Dezernat 1 angesiedelt waren. Dazu gehört auch die für Wohngeld, Renten und Sozialhilfe zuständige Sozialabteilung.

Die Verwaltung der Liegenschaften, zu denen unter anderem auch Friedhöfe und Schulgebäude zählen, und die vormals Teil des Schul- und Sozialamts war, ist nun dem Baudezernat von Bürgermeister Thomas Schuster zugeordnet worden.

Bis zum Umzug sollen sich die Veränderungen einspielen

In Kraft getreten ist die neue Aufteilung der Geschäftsbereiche übrigens bereits am 1. April. Nun soll bald der nächste Schritt in Richtung neues Rathaus folgen. Im Mai will die Stadt endlich den Spatenstich feiern. Noch steht der genaue Termin nicht fest. Bis in zwei Jahren soll das neue Rathaus stehen. Bis dahin will die Verwaltung sich in die neue Struktur einfinden.