Namhafte Techno-DJs wie Fritz Kalkbrenner, eine beeindruckende Lichtshow und 32 Grad Celsius bei wolkenfreiem Himmel: das Ludwigsburger Residenzschloss wurde am Samstag beim "Electrique Baroque" im wahrsten Sinne zum Hot Spot für Partygänger.

Ludwigsburg - Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der Hof des Ludwigsburger Residenzschlosses bereits einige opulente Feste erlebt hat. Insbesondere in der jüngeren Vergangenheit des rund 300 Jahre alten Prachtbaus wurde Konzertgängern vom Rap-Event bis hin zum Schlagerabend ein vielseitiges Programm geboten. In der historischen Kulisse ein Festival mit elektronischer Musik zu veranstalten, ist dennoch neu.

 

Der Startschuss für das Open-Air-Spektakel Electrique Baroque fällt samstagvormittags um 10 Uhr mit dem Stuttgarter DJ E-Punk. Die folgenden Sets bestritten die Künstler Marius Lehnert, Solee und Luna City Express. Doch selbst die hartgesottensten Technofans suchen bei 32 Grad Celsius und wolkenfreiem Himmel lieber Schutz im Schatten, anstatt vor der Bühne zu feiern.

Mit rund 6.000 Partygästen rechnet eine Angestellte des Festivals dennoch, verrät sie. Schließlich seien vorab bereits 5.000 Tickets verkauft worden. Dass sie mit ihrer Prognose Recht behält, zeigt sich um 16 Uhr, als der Sänger und Produzent Fritz Kalkbrenner die Bühne betritt. Mit einem Headset-Mikrofon ausgestattet, singt Kalkbrenner live, während er vor gut gefüllten Reihen auflegt. Zwischen den Strophen feuert der sympathische Berliner sein Publikum an und klopft Sprüche. „Meine Plattenfirma sagt immer, ich soll bei Auftritten nicht so viele neue Songs spielen, weil das nicht so gut ankommt“, erzählt Kalkbrenner und führt lachend fort: „Ich sage dann immer: Ist mir doch egal!“

13 Stunden Musik

Auf Kalkbrenners Hits wie „Back Home“ müssen die Festivalgäste dennoch nicht verzichten. Mit einem Lamettaregen und der Techno-Hymne „Sky and Sand“, die in Kooperation mit seinem Bruder Paul entstand, schließt Fritz Kalkbrenner sein eineinhalbstündiges Set und übergibt die Plattenspieler an den nicht minder beliebten und bekannten DJ Karotte.

Mit Einbruch der Dunkelheit werden 3D-Animationen auf die Schlossfassaden projiziert, die gemeinsam mit einer Lasershow für ein wirklich eindrucksvolles Lichtspektakel sorgen. Mittlerweile heizt DJ Butch den Festivalbesuchern ein. Der Bremer DJ und Technoproduzent Stephan Bodzin übernimmt ab halb zehn die letzte Schicht des Line-ups. Nach starken 13 Stunden elektronischer Musik, einer hochprofessionellen Laser- und Lichtshow und einem in Summe ordentlichen Rahmenprogramm hat das Festival Electrique Baroque um 23 Uhr schließlich seine Feuertaufe erfolgreich überstanden.