Bürger sollen die Vorteile von Elektroautos kennenlernen. Das ist dem Land 50 Millionen Euro wert.

Stuttgart - Baden-Württemberg gibt bei der Elektromobilität Gas: 50 Millionen Euro sollen in den kommenden vier Jahren dazu beitragen, dass Bürger die Vorteile von Elektroautos erfahren. „Wir wollen damit testen, wie die Zukunft des Automobils aussehen wird“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

 

Land unterstützt Anschaffung elektrobetriebener Fahrzeuge

Das Land unterstützt unter anderem die Anschaffung von elektrobetriebenen Fahrzeugen bei Landesbehörden, Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung sowie den Ausbau der Lade-Infrastruktur für elektrobetriebene Fahrzeuge. Kretschmann betonte, dass noch über Jahre zweigleisig gefahren werden müsse. Neben der Entwicklung alternativer Antriebe müssten der klassische Verbrennungsmotor sowie der Hybridmotor verbessert werden.

Initiative soll Bewerbung des Landes für Bundesförderung sein

Die Initiative soll auch die Bewerbung des Landes für die Bundesförderung „Schaufenster Elektromobilität“ flankieren. Für den mit 180 Millionen Euro dotierten Wettbewerb bewirbt sich das Land Mitte Januar. Im Frühjahr fällt dann die Entscheidung über die drei bis fünf Regionen, die als „Schaufenster“ für Elektromobilität den Zuschlag erhalten. Auf die Forschungs- und Transferförderung entfallen nach Angaben der Landesregierung 30 Millionen Euro; fast 12 der insgesamt 50 Millionen Euro stehen für die Beschaffung von Elektrofahrzeuge für Landesbehörden bereit.

Mit dem Konzept kommt die Regierung der IG Metall entgegen

Mit ihrem Konzept kommt die Regierung auch Forderungen der IG Metall entgegen. IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann sagte der Nachrichtenagentur dpa, das Land könne Impulse setzen, etwa beim Technologietransfer für kleine und mittlere Unternehmen, bei der Aus- und Weiterbildung in neuen Technologien und bei Regularien wie Zertifizierungen und Sicherheitsvorschriften. Von staatlichen Kaufanreizen hält Hofmann wenig. Es müsse vielmehr gelingen, die Fahrzeuge in Großserie zu produzieren, um die Preise für den Verbraucher zu senken. Da könnten Beschaffungsprogramme der öffentlichen Hand helfen.

Aus Sicht der CDU-Fraktion muss die Landesregierung auch die Forschung für effizientere Otto- und Hybridmotoren unterstützen. „Die konventionellen Antriebe werden noch auf Jahrzehnte hinaus den Löwenanteil der Motorenproduktion darstellen und damit Beschäftigung, Umsatz und Wachstum in Baden-Württemberg sichern“, sagte CDU-Fraktionschef Peter Hauk.