Eliszi Böhm und Frédéric Pjie spielen wieder ein gemeinsames Clownsprogramm – 30 Jahre, nachdem sie zum ersten Mal miteinander aufgetreten sind. Am 1. September ist Premiere im Höhenpark Killesberg.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Es ist eine Zusammenarbeit, die fast 30 Jahre nach der ersten stattfindet: Die Clowns Eliszi und Pjie spielen eine gemeinsame Show. Zu Beginn der 1980er Jahre sind Eliszi Böhm und Frédéric Pjie das erste Mal gemeinsam aufgetreten, damals noch in Dimidos Jahrmarkt, der im Höhenpark Killesberg ungefähr an der Stelle stand, wo sich heute Eliszis Jahrmarktstheater befindet. „Mit der Show sind wir nicht nur in Stuttgart, sondern auch in der Region aufgetreten“, erinnert sich Eliszi Böhm. Die Programme – eines für Kinder, eines für Erwachsene – waren so erfolgreich, dass es einen zweiten Teil geben sollte. Der war auf den teuer gedruckten Flyern bereits angekündigt war. Dazu kam es nie: „Ich bin nach Frankreich ausgewandert“, erzählt Pjie. Dort war er allerdings in anderen Bereichen tätig, etwa als Unternehmer in der Baubranche. Im März 2014 ist Pjie nach Deutschland zurückgekommen. „Und ich habe gerade überlegt, was ich im Sommer als Programm mache“, erzählt Eliszi Böhm. Abwechslung vom Puppentheater war gefragt.

 

Die Liebe zu traditionellen Zirkusnummern verbindet

„Es ist verrückt, weil einerseits so viel Zeit vergangen ist, andererseits ist es noch lebendig, was wir damals hatten“, sagt Frédéric Pjie. „Die Faszination für die Clownerie ist geblieben. Es ist kein Theaterstück, bei dem man Text lernen und einstudieren kann. Es ist eine Expedition; ich weiß nicht, wo es hingeht.“ Man probiert einfach Dinge aus, und auf einmal entsteht eine Geschichte. Denn die alte Show sollte keine Grundlage für die neue sein: „Ich wollte etwas Neues machen, etwas Spannendes“, sagt Pjie.

Beide verbindet die Liebe zu traditionellen Zirkusnummern – aber auch zur Musik. „Diese Elemente sind in der Show zu finden, das zeichnet uns aus“, erklärt Pjie. In den 1980er Jahren waren es noch Akkordeon und Saxofon, die sie im Programm spielten. Heute spielt Pjie auf der Gitarre, beide singen dazu. „Wir haben beide eine Gesangsausbildung, und wir komponieren eigene Lieder, die wir im Programm vortragen“, sagt Pjie. Das Clownspielen ist harte Arbeit, sagen beide. Mit großen Unterschieden zu anderen Berufen: „Ein Hufeisen schmieden kann ich auch, wenn ich verärgert bin, das sieht man dem Hufeisen später nicht an“, sagt Frédéric Pjie. „In meiner künstlerischen Arbeit kann ich das nicht; da spielt die Gemütsverfassung immer eine Rolle.“

Einig sind sich die beiden, dass jedes Publikum anders ist. „Und die Stücke sind nie fertig; einen Teil spielt immer das Publikum“, sagt Pjie. „Manchmal muss man improvisieren, weil es einen Zwischenruf gibt, oder weil eine wichtige Requisite fehlt“, sagt Eliszi Böhm. „Dann wird das fester Bestandteil des Programms. Was letztlich passiert, ist jedes Mal anders.“