Für die deutsche Nationalmannschaft ist diese Europameisterschaft gelaufen, jetzt legen sich die Spieler U 19 von Montag an ins Zeug. 55 000 Zuschauer, vorwiegend Schüler, haben eine Eintrittskarte ergattert, die anderen müssen zumeist zur ersten Stunde wieder im Klassenzimmer sitzen.

Stuttgart - Was die alten Fußballhasen nicht geschafft haben, das schaffen vielleicht ja die Jungen bei der EM U 19. Das Eröffnungsspiel findet am Montag in der Mercedes-Benz-Arena statt. Laut Deutschem Fußball-Bund (DFB), dem Veranstalter, ist das Spiel ausverkauft; 55 000 Zuschauer, zumeist im Schüleralter, werden erwartet.

 

Da vor allem die Jüngeren im Klassenverband anrücken, hat der DFB eine kleine Handreichung an Schulleiter und Eltern ausgegeben, was im Rucksack sein darf. Demnach sind Vesperboxen sowie Plastikflaschen oder Tetrapaks mit einer Füllmenge von 0,5 Litern erlaubt; Glasflaschen, Schirme und Taschenmesser bleiben besser zu Hause. Laut eines DFB-Sprechers soll der Sicherheitsdienst „kindgerecht reagieren“, wenn es Beanstandungen bei den Einlasskontrollen gibt – „wir finden dann sicher eine Lösung“. Wer kein Ticket ergattert hat, darf beim Public Viewing Platz nehmen, laut DFB an zwei Stellen: einer für 900 Besucher beim Mercedes-Benz-Museum, ein zweiter beim Fernsehturm für 3000 Gäste.

Da also viele Schüler im Rudel unterwegs sein werden, warnt die Pressestelle der SSB: „Besonders an den Bahnsteigen am Hauptbahnhof ist mit großem Andrang zu rechnen.“ Von 10.02 Uhr bis 12.02 Uhr fährt alle fünf Minuten ein 80-Meter-Zug vom Hauptbahnhof zum Neckarpark.

Fußballfreundlicher Schulbeginn

Wer nicht zu den Zuschauern gehört, muss am Montag nicht unbedingt zur ersten Schulstunde antanzen. Wegen der EM hatte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) den Schulleitern die Entscheidung über den Beginn überlässt. So kommt es, dass zum Beispiel die Schlossrealschule seit dem Viertelfinale ihren Schülern erlaubt, nach einem Deutschlandspiel eine Stunde später zur Schule zu kommen. Dies soll nun trotz der Niederlage in Marseille auch für Montag gelten. Michael Hirn, der Rektor der Helene-Fernau-Schule, hat die Entscheidung den Kollegen überlassen: „Es sind keine wichtigen Arbeiten für Montag angesetzt worden, und die Klassenlehrer haben den Unterrichtsbeginn am Montag mit den Klassen besprochen.“ In der evangelischen Johannes-Brenz-Schule wird am Montag erst um 9 Uhr begonnen, in der Filderschule dürfen alle zur zweiten Stunde kommen. Für Lehrer gilt das nicht überall: Die Früh- und Hortbetreuung beginnt wie gewohnt.